Ein Schiedsgericht habe dem deutschen Energiekonzern am 7. Juni das Recht zur Kündigung erteilt. 13 Mrd. Euro Schadenersatz zugesprochen. Seit Ende August 2022 war kein Gas mehr geflossen. Ganz anders ist es hierzulande. Österreich bezieht noch mehr als 90% Russengas.
Der deutsche Energiekonzern Uniper hat einen endgültigen Schlussstrich unter die langjährigen Gaslieferbeziehungen mit dem russischen Staatskonzern Gazprom gezogen.
Verträge mit Gazprom gekündigt
Uniper habe die Verträge gekündigt, nachdem ein Schiedsgericht dem Konzern am 7. Juni das Recht dazu erteilt habe, teilte Uniper am Mittwoch mit. Obwohl seit Juni 2022 nur noch eingeschränkt und seit Ende August 2022 kein Gas mehr geflossen sei, waren die langfristigen Gaslieferverträge rechtlich noch in Kraft.
Schadenersatz würde an deutschen Staat fließen
Das Gericht hatte Uniper auch einen Anspruch auf Schadenersatz in Höhe von 13 Milliarden Euro zugesprochen. Ob Beträge zu erwarten sind, sei aus heutiger Sicht noch nicht abzuschätzen, würden aber dem Staat zufließen, der seit 2022 über 99 Prozent an Uniper hält.
Österreich nutzt zu 93 % Russengas: OMV und Opposition schlagen Alarm
Warnung. Im Frühjahr 2024 kamen in Österreich immer noch 93 % aller Gasimporte aus Russland. Die OMV-Warnung, dass Russlands Gazprom womöglich bald kein Gas mehr liefern wird, schockte Österreich im Vormonat. Die Preise könnten bei Gas-Drosselungen deutlich steigen. Auch FPÖ-Mandatar Kassegger fordert die Abhängigkeit von Russengas zu senken. Die SPÖ sagt: „Da ist was schief gelaufen in der Regierung“.
Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) sagte: "Wir haben genug Gas eingespeichert." Und: "Es gibt alternative Gaslieferkapazitäten." Aber es könnte zu Preissteigerungen beim Gas kommen.