Signa-Beben

Nach Benko-Abgang: Galeria bietet Beschäftigten mehr Geld

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Die rund 12.000 Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof sollen 8 Prozent mehr Geld bekommen, verteilt auf drei Jahre. Unter Signa-Gründer René Benko musste noch Insolvenz angemeldet werden.

Die deutsche Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) bietet ihren rund 12.000 Beschäftigten mehr Geld. Man habe der Gewerkschaft Verdi ein Tarifangebot über eine Entgelterhöhung von 8 Prozent vorgelegt, das über drei Jahre gestreckt werde, teilte das Unternehmen am Dienstag in Essen mit. Hinzu kommen eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 600 Euro sowie eine nicht näher bezifferte Prämie als Erfolgsbeteiligung in den jeweiligen Filialen.

Warenhaus-Tarifvertrag 

Der Vorschlag des Managements ist ein Warenhaus-Tarifvertrag, der sich nur auf GKK bezieht. Eine Rückkehr in den flächendeckenden Tarifvertrag des Einzelhandels, den das Unternehmen schon vor langer Zeit verlassen hatte, ist somit für das Management vom Tisch. Das dürfte auf Gewerkschaftsseite für Unmut sorgen.

Galeria-Finanzboss: Vergütung "binnen kürzester Zeit" anheben

GKK-Finanzgeschäftsführer Guido Mager erklärte, dass man den Beschäftigten "gute und marktgerechte Arbeitsbedingungen und dementsprechend eine attraktive Vergütung anbieten" wolle. Wichtig sei beim Tarifvertrag Schnelligkeit, um die Vergütung "binnen kürzester Zeit" anzuheben. "Langwierige und ergebnislose Tarifverhandlungen wie in der Vergangenheit passen nicht mehr in die kurzen Entscheidungsprozesse, die wir uns als mittelständisches Unternehmen vorgenommen haben." Mit dem Tarifangebot sei man an die wirtschaftlichen Grenzen der Firma gegangen, sagte der Arbeitsdirektor.

Vergangenheit? Signa-Krise und René Benko

Deutschlands letzter großer Kaufhauskonzern ist seit langem in der Krise und war im vergangenen Jahr erneut in die Schieflage geraten, nachdem der frühere Eigner, die Signa Holding des Tiroler Investors Rene Benko, insolvent geworden war.

Anfang dieses Jahres hatte das Unternehmen erneut Insolvenz angemeldet. Im Mai stimmten die Gläubiger dem Plan zur Sanierung des Unternehmens zu. Neue Eigentümer sollen mit 1. August die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz werden. Zum September soll die Zahl der Filialen von derzeit 92 auf 83 sinken.

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