Italien hat mit seinen Staatsschulden einen neuen Rekordstand erreicht: Im Juni 2013 kletterte der Schuldenberg auf 2.075,1 Milliarden Euro, wie die italienische Notenbank am Montag mitteilte. Das sind 0,6 Milliarden Euro mehr als im Vormonat. Im März 2012 hatte Italiens Verschuldung erstmals die Schwelle von zwei Billionen Euro überschritten.
Im ersten Halbjahr 2013 sind 189,436 Milliarden Euro als Steuergelder in die Staatskassen geflossen. Das sind neun Milliarden Euro mehr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012, was einem Plus von fünf Prozent entspricht.
Italiens Wirtschaftsminister Fabrizio Saccomanni hält unterdessen weitere Privatisierungen zum Abbau der hohen Verschuldung im Land für möglich. Indiskretionen zufolge könnte die Regierung in Rom Anteile an staatlichen Konzernen wie Eni, Enel und Finmeccanica zum Abbau der Rekordverschuldung verkaufen. Über 80 Milliarden Euro könnte die Regierung in Rom mit Privatisierungen eintreiben, schätzen Wirtschaftsexperten laut italienischen Medien. Damit könnte sie die Verschuldung eindämmen und so die Finanzmärkte beruhigen, die den Schuldenberg des Landes als "Damoklesschwert" betrachten.