Italiens Industrie steckt weiter in der Krise. Die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes stellten im September zwar 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Istat mitteilte. Zwei Rückgänge in den Monaten davor sorgten aber dafür, dass die Produktion im gesamten dritten Quartal um ein Prozent sank und damit das zehnte Vierteljahr in Folge.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten für September im Mittel ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Anders als in Deutschland hat die italienische Industrie die Einbußen nach der Wirtschafts- und Finanzkrise bisher nicht aufgeholt. Die Produktion liegt rund ein Viertel unter dem Niveau von 2008. Die EU-Kommission sprach jüngst von einer "Deindustrialisierung" des Landes.
Italien fällt es derzeit schwerer als anderen großen Volkswirtschaften in der Eurozone, die Rezession hinter sich zu lassen. Während Spaniens Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Sommerquartal etwas zulegte, dürfte es in Italien zwischen Juli und September Experten zufolge noch leicht bergab gegangen sein. Die BIP-Daten zum dritten Quartal werden am Donnerstag veröffentlicht.