ITB - Urlaubslaune kehrt zurück

05.03.2010

Nach eineinhalb Jahren Wirtschaftskrise geht für die gebeutelte Tourismusindustrie allmählich wieder die Sonne auf. Die anspringende Konjunktur animiert mehr Menschen zum Reisen, die die Kassen von Reiseveranstaltern, Urlaubsländern und Reisebüros füllen sollen. Entsprechend hoffnungsvoll dürften die Prognosen der Branche auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin ausfallen.

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Auch Österreich will dort wieder Flagge zeigen. Die Messe öffnet am Mittwoch (10. März) für Fachbesucher und dann am darauffolgenden Wochenende für das Publikum.

Die Welttourismusorganisation UNWTO erwartet für 2010 ein Branchenwachstum zwischen 3 und 4 Prozent, nachdem die Zahl der Ankünfte im Vorjahr um 4 Prozent auf weltweit 880 Millionen zurückgegangen war. Zu dem Plus dürften vor allem Urlaubsreisen beitragen, während der Geschäftsreiseverkehr noch unter den Folgen der Krise leidet. Der Markt war im vergangenen Jahr eingebrochen, weil viele Firmen Reisestopps verhängt hatten, um Geld zu sparen. Experten sind sich - trotz des aufkeimenden Optimismus in der Branche - einig, dass das Umsatzniveau von vor der Krise noch lange außer Reichweite bleibt.

Die Not, auch in Krisenzeiten neue Zielgruppen zu gewinnen, hat die Urlaubsbranche erfinderisch gemacht. In diesem Jahr gibt es auf der ITB erstmals einen eigenen Themenbereich zu Schwulen- und Lesbenreisen. "Das ist noch ein relativ kleines Segment, aber wir merken sowohl von Ausstellern als auch von Besuchern, dass hier ein reges Interesse besteht", sagte Messe-Berlin-Sprecherin Astrid Ehring. Veranstalter böten für homosexuelle Reisende besondere Einkaufs- und Ausgeh-Angebote sowie Informationen zur Szene im jeweiligen Land an. Neben dem Kulturtourismus stehen dieses Jahr Sport- und Abenteuerurlaube hoch im Kurs.

Randgruppen gesucht

Mit solchen Spezialangeboten will die Branche zahlungskräftige Randgruppen gewinnen, denn mit der klassischen Sonnen- und Strandpauschalreise verdienen Veranstalter kaum noch Geld. Die Renditen liegen hier meist bei maximal 3 Prozent. Die deutschen Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook haben sich mit einer Verknappung des Angebots über die Krise gerettet und so die Preise stabilgehalten oder gesteigert. Dabei haben sie allerdings Marktanteile an Konkurrenten wie die schnell wachsende Rewe Touristik verloren.

Heftig ist der Preiskampf unter den für Sonne- und Strandurlaub bekannten Mittelmeerländern: Während Spanien und Griechenland im vergangenen Jahr infolge teils kräftiger Preiserhöhungen Einbußen hinnehmen mussten, liegen Länder wie Ägypten oder die Türkei mit ihren Angeboten gut im Rennen. Die Türkei ist als Gastland der diesjährigen Tourismusmesse mit einer eigenen Halle vertreten und setzt neben dem klassischen Strandtourismus und seinen antiken Sehenswürdigkeiten vor allem auf die Anziehungskraft der heurigen europäischen Kulturhauptstadt Istanbul.

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