China braucht nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds nur weitere Wachstumsimpulse, wenn die Wirtschaft deutlich langsamer zulegen sollte als geplant. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA sei auf gutem Wege, 2014 das von der Regierung in Peking angepeilte Wachstum von 7,5 Prozent zu erreichen, teilte der IWF am Donnerstag mit.
Ministerpräsident Li Keqiang hat zuletzt betont, das Bruttoinlandsprodukt müsse um rund 7,2 Prozent steigen, damit genügend Jobs geschaffen werden könnten, ohne dass die Geldpolitik weiter gelockert werden müsste. Die Wirtschaftskraft hatte zuletzt im ersten Quartal mit 7,4 Prozent so langsam zugelegt wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr.
Die Geschäfte der chinesischen Dienstleister wachsen nur langsam. Der Einkaufsmanagerindex fiel im Mai um 0,7 auf 50,7 Punkte, teilten die Großbank HSBC und das Markit-Institut am Donnerstag zu ihrer monatlichen Unternehmensumfrage mit. Das ist der schlechteste Wert seit vier Monaten. Das Barometer liegt damit nur noch knapp über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.
Eine rasche Besserung ist nicht in Sicht. Das Barometer für die Geschäftsaussichten fiel auf den zweitschlechtesten Wert seit Beginn der Umfrage 2005. "Die Wachstumsdynamik bleibt gering, die Stimmung in der Privatwirtschaft gedämpft", sagte HSBC-Ökonom Qu Hongbin.