Der US-Senat hat den Weg für Janet Yellen an die Spitze der US-Notenbank Fed endgültig freigemacht. Am Montag (Ortszeit) erreichte Yellen die notwendige Mehrheit in der Kongresskammer für die Ernennung zur Präsidentin der Federal Reserve: 56 Senatoren stimmten für die 67-Jährige, 26 gegen sie. Yellen wird damit ab Februar die erste Frau an der Spitze der mächtigsten Zentralbank der Welt.
Yellen war bisher Vizechefin der Federal Reserve. Sie soll zum 1. Februar auf Ben Bernanke folgen, der die US-Notenbank acht Jahre lang geführt hatte. Die promovierte Ökonomin steht für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik, mit der die Fed seit Ende 2008 gegen die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise ankämpft. Dies hatte ihr insbesondere die Kritik der Republikaner eingebracht, die im Senat zum Großteil gegen sie stimmten.
An ihrer Bestätigung im Senat gab es aber keinen Zweifel mehr. Bereits Ende November hatte sich der Bankenausschuss des Senats mit 14 zu acht Stimmen hinter Yellen gestellt. Vor Weihnachten votierte das Plenum der Kongresskammer dann dafür, die Debatte über die Nominierung der neuen Fed-Chefin zu beenden. Damit reichte am Montag eine einfache Mehrheit von 51 der 100 Senatoren aus, um die Kandidatin von Präsident Barack Obama zu bestätigen.
Mit 56 Ja-Stimmen ist die Ernennung aber eine der knappsten in der hundertjährigen Geschichte der Fed. Auf Yellen wartet nun die Herausforderung, in den kommenden Monaten die milliardenschweren Konjunkturspritzen angesichts der verbesserten Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter herunterzufahren, ohne die Finanzmärkte zu verunsichern.