Mit JPMorgan Chase verbietet nach Angaben eines Insiders nun auch die größte US-Bank ihren Händlern in Folge der Manipulationsskandale die Nutzung von Chatrooms. Die Angestellten dürfen die virtuellen Treffpunkte auch nicht mehr für soziale Zwecke nutzen, erklärte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag.
Das Verbot betreffe Chatrooms mit mehr als zwei Teilnehmern und werde noch in dieser Woche in Kraft treten. Der bilaterale Austausch zwischen JPMorgan-Händlern mit Kollegen anderer Banken werde ebenfalls überprüft, hieß es weiter. JPMorgan lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Die Internet-Plattformen stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen von Aufsichtsbehörden, die weltweit dem Verdacht von Manipulationen wichtiger Indizes und Referenzkurse durch eine Vielzahl von Banken nachgehen. Die Branchenaufseher durchforsten Tausende dieser Kurz-Botschaften, um Hinweise zu erhalten, ob sich Händler unerlaubt über Kurse ausgetauscht haben. Auf diese Weise waren sie schon Ungereimtheiten bei der Ermittlung des Libor- und Euribor-Interbankenzinssatzes auf die Spur gekommen. Allein der Libor-Skandal hat die Branche bereits Milliarden von Dollar an Strafzahlungen gekostet.