Riesenflieger

Jungfernflug für neue Boeing

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Tausende Schaulustige schauten sich die neue 747-8 Intercontinental an.

Das Luftfahrtunternehmen Boeing hat seinen neuen und größten Jumbo-Jet erfolgreich auf Jungfernflug geschickt. Um 09.58 Uhr am Sonntag in der Früh (Ortszeit, 17.58 Uhr mitteleuropäische Zeit) stieg die 747-8 Intercontinental in der Nähe von Seattle in den USA vor den Augen tausender Schaulustiger in die Luft. Die in den Farben Rot, Weiß und Orange lackierte Maschine landete mehr als vier Stunden später nach einer Runde über die Nordwest-Pazifikküste. "Es lief einfach perfekt", sagte Chef-Testpilot Mark Feuerstein nach dem Flug.

 

Fast 500 Plätze
Das neue Flugzeug bietet Platz für 467 Passagiere in drei Klassen und ist für Langstrecken-Flüge vorgesehen. Mit einer Reichweite von 14.815 Kilometern kann es direkt von New York nach Hongkong oder von London nach Singapur fliegen. Das mit 76,4 Metern längste Flugzeug der Welt ist der energiesparende Nachfolger des Boeing-Doppelstock-Fliegers 747 und tritt in Konkurrenz zum Airbus-Riesenflieger A380. Dieses nach Zahl der Plätze größte Passagierflugzeug der Welt aus dem europäischen Konzern wurde 2007 in Betrieb genommen. Es hat Platz für 525 Gäste.

Konkurrenz
Boeing erklärte am Sonntag, seinen neuen Jumbo nicht als Konkurrenten zum A380 zu sehen, sondern als Ergänzung. Die AUA-Mutter Lufthansa und Korean Air hätten beide Flugzeugtypen bestellt. Airbus hingegen betrachtet den neuen Boeing-Jumbo als starken Wettbewerber. Das hatte auch Airbus-Verkaufsleiter John Leahy deutlich gemacht, als Air China Anfang des Monats einen Wechsel vom A380 zum 747-8 verkündete: "Das war sehr enttäuschend. Wir dachten, wir hätten an diesem speziellen Punkt ein besseres Angebot mit dem A380. Mal gewinnst du, mal verlierst du", sagte Leahy damals der "Financial Times".

Sechs Jahre nachdem Boeing sein Projekt 2005 angekündigt hatte, hatte der Konzern im Februar seinen 747-8 Intercontinental zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun muss das neue Flugzeug Unternehmensangaben zufolge mehr als 600 Stunden lang Testflüge unternehmen, um bis Ende des Jahres für den Passagierverkehr zugelassen zu werden. Die erste Maschine soll Ende des Jahres ausgeliefert werden. Die deutsche Lufthansa, die 20 Flugzeuge geordert habe, werde vermutlich die erste Fluggesellschaft sein, die Anfang kommenden Jahres den neuen Jumbo bekommt, hatte Boeing im vergangenen Monat mitgeteilt. Insgesamt zähle Boeing 114 Bestellungen, entweder als Passagier- oder als Frachtflugzeug.

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