Der Anwalt geriet zuletzt ins Visier der Wiener und Münchner Justiz.
Gerald Toifl, der Anwalt des in Untersuchungshaft sitzenden früheren BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky, hat seine Anwaltslizenz zurückgelegt, um einem Rauswurf bei der Standesvertretung zuvorzukommen, berichtet das aktuelle "Format". Die Rechtsanwaltskammer bestätigte der APA am Donnerstagnachmittag, dass Toifl seine Lizenz zurückgelegt hat. Ob ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde, wollte die Wiener Rechtsanwaltskammer nicht sagen.
Kanzlei verlassen
Toifl war bereits Anfang Jänner im Zusammenhang mit der Gribkowsky-Affäre aus der Wirtschafts- und Steuerkanzlei Leitner + Leitner ausgetreten. Kurz darauf trennte sich die Anwaltskanzlei Toifl Kerschbaum von ihrem Mitgründer, schreibt "Format". Ebenfalls aufgelöst worden sei kürzlich das Immobilienunternehmen Toifl Ott, das er gemeinsam mit seiner Anwaltskollegin betrieben habe. Toifl, gegen den in München in der Causa Gribkowsky ermittelt wird, unterrichtet nach wie vor an der Universität Salzburg.
Im Visier der Justiz
Toifl steht als früherer Anwalt des Buwog-Beschuldigten Walter Meischberger auch im Visier der österreichischen Justiz. Bis Juni 2010 sei er der Anwalt Meischbergers gewesen und habe dessen Selbstanzeige bei der Justiz wegen der Millionen-Provision der Immofinanz im Zusammenhang mit der Buwog-Privatisierung gemacht, hatte er im Jänner zur APA gesagt. Derzeit werde er selber von der Justiz als Beschuldigter geführt, und zwar wegen des Verdachts auf Beweismittelfälschung im Zusammenhang mit dem Buwog-Verfahren. Ob diesbezügliche Unterlagen der Staatsanwaltschaft überhaupt verwertet werden dürfen, müsse noch das Oberlandesgericht klären, so Toifl damals. Meischberger hatte in seinem Tagebuch detailliert eine Besprechung mit Toifl geschildert.