Nächster Grasser-Deal

Justiz prüft Dorotheum-Privatisierung

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Investor Soravia und Ex-Dorotheum-Chef Ohneberg wurden von Ermittlern befragt.

 Nicht nur die Causa Buwog, sondern auch weitere Privatisierungen der Ära von Karl-Heinz Grasser als Finanzminister nimmt die Justiz nun wie angekündigt ins Visier. So den Verkauf des Dorotheums im Jahr 2001. Den Zuschlag erhielt damals um rund eine Milliarde Schilling (73 Mio. Euro) die damalige Internet-Auktionsfirma OneTwoSold von Unternehmer Erwin Soravia und Christoph Dichand, Sohn des verstorbenen Krone-Herausgebers.

Floss Cash an Grasser?
Bei den Ermittlungen rund um die Buwog-Affäre sollen Verdachtsmomente aufgetaucht sein, dass bei der Dorotheum-Privatisierung unerklärliche „Provisionen“ geflossen seien. Erwin Soravia wurde dazu nun von Ermittlern befragt, wie er gegenüber ÖSTERREICH bestätigt. „Ja, die Befragung durch die Kriminalpolizei hat stattgefunden“, so Soravia. „Ich wurde gefragt, ob wir Karl-Heinz Grasser bestochen haben, ob im Zuge der Dorotheum-Privatisierung von uns Cash an ihn geflossen sei. Meine Antwort war ein klares und definitives Nein.“ Allein die Fragestellung sei absurd.

„Kein Essen mit KHG“
Gerüchte, wonach Grasser bei Soravia zum Abendessen gewesen sei, kurz bevor ObneTwoSold das letztlich siegreiche Angebot für das Dorotheum abgab, seien falsch, so Soravia. Er und KHG kennen sich seit Jugendtagen. „Aber während des Dorotheum-Verkaufsprozesses hatten wir keinen Kontakt. Durften wir gar nicht. Es war eine strikte Firewall eingezogen, die ÖIAG war da sehr dahinter. Es war genau geregelt, wer mit wem sprechen darf und wer nicht. Grasser war nicht bei mir eingeladen, wir haben uns strikt an das Kontaktverbot gehalten.“

Befragt wurde in der Causa auch der langjährige Soravia-Manager Martin Ohneberg, Ex-Finanzvorstand von OneTwoSold und später Dorotheum-Chef – „schon einige Tage vor mir“, so Soravia. „Wir beide waren ja in die Akquisition des Dorotheums involviert.“ Ohneberg ist inzwischen Partner bei Michael Tojners Beteiligungsgesellschaft GEP.
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