Kärntner Hypo: Verlust "deutlich über 1 Mrd. Euro"

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Die Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) wird 2009 voraussichtlich mehr als 1 Mrd. Euro Verlust schreiben. Eine deutliche Erhöhung bei der Kreditrisikovorsorge belastet die Bank. Damit wird auch die Mehrheitseigentümerin, die Bayerische Landesbank (BayernLB), mehr als 1 Mrd. Euro Verlust schreiben.

Der Vorstand der HGAA hat voraussichtlich für den 10.12. eine ao. Hauptversammlung angekündigt. Bis dahin sollen mit den Aktionären Gespräche über die nötige Zufuhr von Eigenkapital geführt werden.

Bei der HGAA sind derzeit die Wirtschaftsprüfer von Price, Waterhouse & Cooper dabei, ein vom Vorstand in Auftrag gegebenes "Asset Screening" durchzuführen. Die Durchleuchtung der Kreditportfolien der Bank förderte offenbar die Notwendigkeit einer kräftigen Erhöhung der Risikovorsorgen zutage.
Hausintern wird dies als "Worst Case Untersuchung" bezeichnet, man hofft, dass damit endgültig alle Risiken, die aus der extremen Expansionsphase in den Büchern liegen, ausgeräumt sind. Frisches Kapital wird aber jedenfalls nötig sein.

Offiziell gibt es von der Hypo keine Stellungnahme, das operative Geschäft in den ersten 3 Quartalen soll jedoch "sehr zufriedenstellend" verlaufen sein. Auch bei der "Mutter" BayernLB ist man mit dem operativen Ergebnis heuer bisher zufrieden. Der operative Gewinn stieg auf 613 Mio. Euro, nach einem Fehlbetrag von 1.674 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Münchner bekanntgaben. Das Konzernergebnis vor Steuern erhöhte sich auf 367 Mio. Euro (2008: minus 1,74 Mrd.). Allerdings erhöhte sich die Kreditrisikovorsorge im Vergleich zu 208 um fast 1 Mrd. Euro auf 1,292 Mrd., für 44 % davon sei die HGAA verantwortlich.

Kapitalspritze der BayernLB wohl nötig

In München rechnet man damit, dass die erhöhte Risikovorsorge und die zu erwartende Wertberichtigung bei der HGAA das Konzernergebnis der BayernLB im 4. Quartal in erheblichem Umfang belasten. Wie das Jahresergebnis aussehen werde, sei derzeit nicht quantifizierbar.

In München rechnet man aber nicht damit, dass durch die Hypo-Verluste Kapitalmaßnahmen für die BayernLB nötig sein werden. Allerdings wird man der Tochter erneut Eigenkapital zuschießen müssen, in welcher Höhe, war vorerst noch nicht klar.

Österreich-Tochter erwartet heuer 200 Mio. Verlust

Auch bei der österreichischen Tochter der Kärntner Hypo, bei der Hypo Alpe Adria Bank AG, wird heuer ein Verlust erwartet: Das Jahresergebnis vor Steuern wird mehr als 200 Mio. Euro betragen. Dieser Verlust ist schon in dem zuvor mitgeteilten Jahresverlust der HGAA von über 1 Mrd. Euro enthalten.

Die Hypo Alpe Adria Bank AG ist nur in Österreich tätig. Ausgehend von Kärnten hat die Bank auch Standorte in Wien, Salzburg, Linz und Innsbruck. Ihre Bilanzsumme lag Ende 2008 bei rund 7,05 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2009 hat die Hypo Alpe Adria Bank von ihrem Alleingesellschafter, der Hypo Alpe-Adria-Bank International AG, einen Gesellschafterzuschuss in Höhe von 50 Mio. Euro zur Stärkung der Kapitalbasis erhalten. Die gesamten anrechenbaren Eigenmittel gemäß Bankwesengesetz betrugen Ende Juni 354 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2009 wurde ein Verlust von 23,6 Mio. Euro eingefahren.

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