Käuferstaaten einigten sich auf Rettung von A400M
24.02.2010
Im Milliardenpoker über den Militär-Airbus A400M gibt es nach Angaben der spanischen Regierung eine Grundsatzeinigung. Die 7 Abnehmerstaaten haben sich demnach mit dem Hersteller EADS im Prinzip verständigt. Die Käufer hatten EADS vor einer Woche als finales Zugeständnis angeboten, 2 Mrd. Euro Mehrkosten zu tragen und Staatsbürgschaften in Höhe von 1,5 Mrd. Euro für den A400M zu gewähren.
Verteidigungsministerin Chacon wollte keine Einzelheiten zu der Einigung nennen. Sie verwies auf ein Treffen am Donnerstag in Palma, bei dem die Verteidigungsstaatssekretäre noch technische Details klären müssten. Eine Sprecherin Chacons bestätigte, dass es noch offene Fragen gebe. "Was wir jetzt besprechen müssen, ist, wie wir die 1,5 Mrd. Euro unter den Staaten aufteilen und welche technische Lösung wir dafür wählen", erklärte sie.
Die deutsche Bundesregierung blieb skeptisch. "Wir kommentieren diese Äußerungen nicht", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Nach seinen Angaben fehlt weiterhin ein Antwortschreiben des A400M-Herstellers. "Erst diese Antwort bildet die Basis für das weitere Vorgehen", betonte er.
In Verhandlungskreisen hatte es am Dienstag geheißen, die Einigung solle voraussichtlich am Donnerstag am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsminister bekanntgegeben werden. EADS hatte in der Vergangenheit mehrfach mit dem Ausstieg aus dem Projekt gedroht, falls die sieben Bestellerstaaten sich nicht ausreichend an den Mehrkosten beteiligen sollten. Im Falle eines Scheiterns hätten 10.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel gestanden. Für den A400M war ursprünglich ein Festpreis von 20 Mrd. Euro veranschlagt worden. Das Projekt ist schon jetzt vier Jahre in Verzug.