Rohkaffeepreise stiegen im Juli wieder über 200 US-Cent/Pfund.
Der Kaffeepreis befindet sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Am 11. Juli kostete ein Pfund der schwarzen Bohnen 215 US-Cent (1,51 Euro). Verglichen mit Juli 2010 war das ein Plus von 40 Prozent, gegenüber Juli 2008 entsprach das einem Zuwachs von 62 Prozent. "Das Jahr 2011 wird als das Jahr einer geradezu historischen Explosion der Kaffeepreise in die Geschichte des 21. Jahrhunderts eingehen", so Gerald Steger, Vorsitzender der Geschäftsführung des Kaffee- und Automatencaterers café+co, am Mittwoch in einer Aussendung.
Zuwachs
Schon im Jänner 2011 lag der von der International Coffee Organization (ICO) berechnete Durchschnittspreis für Rohkaffee mit 197,4 US-Cent/Pfund um 55 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Im April kletterten die Preise kurzfristig auf einen Höchstwert von 231,2 US-Cent/Pfund, das war ein Zuwachs von 82 Prozent gegenüber April 2010. Nach vorübergehender Entspannung im Mai und Juni stiegen die Rohkaffeepreise an den internationalen Börsen im Juli nun erneut über 200 US-Cent/Pfund.
Nachfrage boomt
Trotz historisch hohem Kaffeepreis boome die Nachfrage: Die Produzentenländer exportierten im Erntejahr 2010/11 (Oktober bis April) 63 Mio. Sack Kaffee. Das waren um 17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Das größte Anbauland Brasilien werde zwar nach derzeitiger Prognose für das neue Erntejahr 10 Prozent weniger zur Welternte beitragen, was aber immer noch eine weltweite Gesamternte von rund 130 Mio. Sack (nach 133 Mio. Sack) bedeuten würde, heißt es. "Wir gehen davon aus, dass die Preise auf dieser Basis um die Marke von 200 US-Cent/Pfund schwanken werden und damit weit über den Vorjahren bleiben."
Die große Unbekannte seien jedoch die Witterungsbedingungen. Durch spekulationsbedingte Verstärkungen könnten bereits kleinere Ernteausfälle zu Preis-Sprüngen von mehr als 20 Prozent führen.