Der ungewöhnlich kalte Frühling in den Industriestaaten hat die Nachfrage nach Erdöl nach oben schnellen lassen. Im zweiten Quartal 2013 lag die weltweite tägliche Nachfrage um 645.000 Barrel höher als erwartet, wie die Internationale Energieagentur (IEA) am Donnerstag in Paris mitteilte.
Während die Nachfrage zwischen April und Juni normalerweise einen Tiefpunkt erreiche, habe der kalte Frühling in den Industriestaaten eine "überraschende Nachfrage" ausgelöst. Für das gesamte Jahr 2013 rechnet die IEA mit einer weltweiten Erdöl-Nachfrage von täglich 90,8 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Litern). Die Nachfrage dürfte demnach angesichts der Zunahme des Wachstums der Weltwirtschaft im kommenden Jahr auf 92 Millionen Barrel pro Tag ansteigen. Nicht eingerechnet ist aber eine kürzlich erfolgte leicht Absenkung der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zum weltweiten Wirtschaftswachstum.
Der IWF geht in seiner am Dienstag veröffentlichten Prognose davon aus, dass die Weltwirtschaft 2013 um 3,1 Prozent und 2014 um 3,8 Prozent wachsen wird. Die vorherige Schätzung ging von einem Wachstum aus, das um jeweils 0,2 Prozentpunkte höher lag.