Bei der Deutschen Bank wird eine milliardenschwere Kapitalerhöhung Finanzkreisen zufolge wieder zum Thema. Wenn sie sich nicht von den großen US-Investmentbanken in dem kapitalintensiven Geschäft das Wasser abgraben lassen wolle, brauche die Deutsche Bank eine dickere Kapitaldecke, sagte ein Insider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Angedacht sei eine Aufstockung um zumindest 5 Mrd. Euro.
"Mit einem mutigen Schritt könnte man das Thema Eigenkapital bis 2020 ein für alle Mal abhaken." Auch Investoren sind offen für einen erneuten Kapitalschritt. Kurzfristig sei eine Kapitalerhöhung aber nicht zu erwarten, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen.
An der Börse sorgte das Thema dennoch für Verunsicherung. Die Aktie der Deutschen Bank gab um zwei Prozent nach und war damit der größte Verlierer im Dax. Anleger fürchten bei einer Kapitalerhöhung eine Verwässerung ihrer Anteile.
Nach einem Bericht des "Handelsblatts" denken die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen über eine Kapitalerhöhung im Laufe des Jahrs nach. Sie müsste ein Volumen von rund 5 Mrd. Euro haben, um die Kapitaldecke spürbar über 11 Prozent der Bilanzrisiken zu hieven. Die meisten US-Großbanken kommen auf deutlich zweistellige Eigenkapitalquoten nach dem Basel-III-Standard. "Wenn eine kommt, dann vor der Sommerpause oder im letzten Quartal", zitierte das Blatt einen Insider. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Zunächst wollten Jain und Fitschen alles beim Alten lassen.