Die Kauflaune der Deutschen ist wegen sinkender Arbeitslosigkeit und steigender Löhne so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Das GfK-Konsumbarometer für Juli kletterte um 0,3 auf 6,8 Punkte, teilte die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Mittwoch zu ihrer Umfrage unter 2.000 Verbrauchern mit.
"Während viele Euro-Länder bei der Arbeitslosigkeit ständig neue Höchststände vermelden müssen, sind in der Bundesrepublik als einzigem Land in Europa deutlich weniger Menschen ohne Beschäftigung als vor der Krise 2007", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Das wiederum nähre die Hoffnung auf steigende Einkommen. "Darüber hinaus ist die Inflation aktuell sehr moderat - ein positives Zeichen für die Entwicklung der Kaufkraft", sagte Bürkl. Aus diesem Grund seien die Einkommenserwartungen der Verbraucher den dritten Monat in Folge gestiegen.
Die Konsumenten beurteilen auch die Konjunkturaussichten besser. Dieses Barometer liegt mit 1,1 Zählern wieder über dem langjährigen Durchschnitt von null Punkten. Das Jahrhundert-Hochwasser in Teilen Deutschlands tat der guten Verbraucherlaune keinen Abbruch. "Ein Grund dafür ist, dass das ganze Ausmaß der Zerstörungen zum Zeitpunkt unserer Umfrage noch nicht feststand", sagte Bürkl. Die Erfahrung der Flut von 2002 lehre zudem, dass die Betroffenen Geld in die Hand nehmen werden, um beispielsweise zerstörte Möbel zu ersetzen. "Das könnte den Konsum ankurbeln", sagte Bürkl.