Budgetpolitik

Konjunkturerholung verlangsamt sich

25.11.2010

Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit bleiben hoch.

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Die Weltwirtschaft wird nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) in seinem aktuellen Monatsbericht heuer real um 4 Prozent wachsen. Vor allem die asiatischen Schwellenländer hätten zur starken Konjunkturbelebung beigetragen. Allerdings wird das Wachstum in der EU nun durch eine restriktivere Budgetpolitik gebremst, die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt, so die Einschätzung der Wirtschaftsforscher.

Die großen Wirtschaftsräume entwickeln sich sehr unterschiedlich. Während in Asien der Außenhandel und die Industrieproduktion das Vorkrisenniveau bereits überschreiten, schwächt sich die Konjunktur in den USA und Europa bereits merklich ab.

Motor des Aufschwungs in Asien ist China, dessen Wirtschaft heuer real um etwa 10 Prozent wachsen wird. Davon profitiert auch die japanische Wirtschaft, sie wächst 2010 real um 2 3/4 Prozent, kann aber ihr Problem der anhaltenden Deflation nicht überwinden. Auch die Wirtschaft der lateinamerikanischen Schwellenländer wächst dank der weltweit regen Nachfrage nach Rohstoffen stark.

In den USA wird die Wirtschaft heuer real um 2 3/4 Prozent wachsen, die Konjunktur schwächt sich aber seit Anfang 2010 ab und die Arbeitslosigkeit, die wegen der Krise auf knapp 10 Prozent gestiegen ist, bleibt weiterhin hoch.

In der EU wird die Wirtschaft laut Wifo heuer real nur um 1 3/4 Prozent wachsen - damit wird der Einbruch in der Rezession des Vorjahres gerade einmal zur Hälfte wettgemacht. Allerdings entwickeln sich die EU-Länder sehr unterschiedlich. Während Deutschland um mehr als 3 Prozent zulegen kann und auch Länder wie Österreich, Holland, Belgien und die skandinavischen Staaten mitzieht, befinden sich Griechenland und andere südliche Länder in einer Abwärtsspirale. Griechenlands Wirtschaftsleistung schrumpft 2010 real um 4 Prozent und wird laut Wifo weiter sinken. Auch in Spanien, Portugal, Irland und und in einigen osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Bulgarien und Lettland bleibe die Konjunkturlage angespannt, so die Wirtschaftsforscher. In Spanien etwa liege die Arbeitslosigkeit seit Mitte des Jahres über 20 Prozent.

Die Inflation ist nach Ansicht der Wifo-Experten "kein drängendes Problem". Der leichte Auftrieb der Verbraucherpreise sei primär eine Folge des Anstiegs der Weltmarktpreise für Energie und Rohstoffe. In einigen Ländern bewirke auch die Anhebung von Verbrauchssteuersätzen einen einmaligen Preisschub.

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