Der traditionsreiche Versandhändler Quelle ist pleite. Nach dem deutschen Mutterkonzern meldet nun auch Quelle Österreich Konkurs an, die Suche nach einem Investor blieb erfolglos. Im Folgenden die wichtigsten Stationen der Konzerngeschichte:
1927 gründete Gustav Schickedanz die Quelle in Fürth (Deutschland). Im Herbst 1928 erschien der erste Katalog.
1959 wurde Quelle Österreich als erste Auslandstochter in Vöcklabruck (Oberösterreich) gegründet. Mit sechs Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen im ersten Jahr 6 Mio. Schilling (436.000 Euro) .
1960 startete die Expansion der Quelle-Kaufhäuser in Graz und Linz. Ein Jahr darauf wurde der technische Kundendienst gegründet.
1965 eröffnete in Linz eine Versandzentrale mit 400 Mitarbeitern.
1968 knackte Quelle in Österreich erstmals die Schilling-Umsatzmilliarde.
1974/75 erfolgte an der Industriezeile in Linz ein historischer Expansionsschritt: 100 Mio. Schilling wurden in ein neues Versandgebäude und Lager sowie ein neues Kaufhaus investiert. Der Umsatz betrug zu diesem Zeitpunkt rund 2,2 Mrd. Schilling.
1985 überschritt das Angebot im Katalog über 2.000 Seiten.
1994 wurde der erste Quelle-Shop gegründet. Im selben Jahr wurden 11 Quelle-Kaufhäuser an den US-Konzern Woolworth verkauft. 37 Prozent des Umsatzes von 6,4 Mrd. Schilling waren weg. Der Grund: Supermärkte am Stadtrand und der starke Fachhandel bei Mode, Möbel, Elektronik usw. machten Quelle Kunden abspenstig.
1997 ging die Website www.quelle.at online.
1998 schließt sich Quelle Deutschland mit der Kaufhauskette Karstadt und deren Tochter Neckermann zur KarstadtQuelle AG zusammen.
2007 wird bei KarstadtQuelle der Dachkonzern Arcandor eingeführt. Der Konzern kämpft mit sinkenden Umsätzen.
9. Juni 2009: Quelle-Mutter Arcandor schlittert in die Pleite.
20. Oktober: Alle Rettungs- und Verkaufsversuche für die deutsche Quelle scheitern, 10.500 deutsche Mitarbeiter sind betroffen. In Österreich hoffen rund 1.100 Mitarbeiter noch auf einen Investor.
11. November 2009: Die Suche nach einem Investor für Quelle Österreich ist gescheitert. Der Vorstand kündigt die Anmeldung des Konkurses in den nächsten Tagen an.
16. November 2009: Quelle Österreich bringt den Konkurs beim Handelsgericht Linz ein. 1.100 Mitarbeiter sind von der Pleite direkt betroffen. Weitere 900 dürften indirekt betroffen sein. Die Passiva werden auf rund 100 Mio. Euro geschätzt.