Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN verzichtet auf einen Verkauf seiner deutschen Mobilfunktochter E-Plus. KPN teilte mit, die Verhandlungen mit mehreren Partnern seien wegen der "schwierigen Bedingungen auf den Finanzmärkten" gescheitert. Weitere Angaben machte KPN nicht.
E-Plus hatte aber bereits mit der deutschen Tochter des spanischen Konzerns Telefonica, O2, über ein Zusammengehen verhandelt. Vereint hätten beide Mobilfunkanbieter einen "großartigen Wettbewerber auf Europas wichtigstem Markt" bilden und 4 Mrd. Euro einsparen können, berichtete die Nachrichtenagentur Dow Jones. Telefonica allerdings ist hoch verschuldet und bereitet gerade den Börsengang von O2 vor. KPN hatte Anfang Juni eine Prüfung "strategischer Optionen" für E-Plus angekündigt. Hintergrund ist ein Abwehrkampf des Unternehmens gegen den mexikanischen Milliardär Carlos Slim und seinen Konzern America Movil: Er will seinen Anteil auf 27,7 Prozent erhöhen.