Börsenkurs stürzte am Freitag um mehr als 40 Prozent ab.
Der Börsenkurs der portugiesischen Krisenbank Espirito Santo (BES) ist am Freitag auf ein neues Rekordtief gefallen. An der Börse in Lissabon verlor er am Freitagnachmittag mehr als 40 Prozent an Wert und erreichte mit 0,12 Euro einen neuen Tiefstand. Der Handel mit BES-Papieren sei daraufhin und in Erwartung einer angekündigten wichtigen Mitteilung ausgesetzt worden, teilte die Börse mit.
Insidern zufolge soll die Regierung planen, die Bank mit Steuergeld zu retten.
Am Mittwoch hatte die Bank für das erste Halbjahr den größten Verlust verkündet, den jemals ein portugiesisches Bankhaus verzeichnet hatte. Der Fehlbetrag für die ersten sechs Monate 2014 beläuft sich auf 3,57 Mrd. Euro. Im Vergleichszeitraum 2013 hatte das Minus nur rund 237 Mio. Euro betragen.
Turbulenzen um das Espiritu-Santo-Imperium halten die portugiesische Finanz- und Bankenbranche schon seit Wochen in Atem. Ende Mai waren Unregelmäßigkeiten bei der Dach-Holding Espirito Santo International (ESI) bekannt geworden. Sie soll Verluste in Höhe von 1,3 Mrd. Euro verschleiert haben. Zu ESI gehört die Investmentgesellschaft Rioforte, die wiederum 49 Prozent am Kapital der Espírito Santo Financial Group (ESFG) hält. ESFG ist mit 20,1 Prozent der größte Anteilseigner bei der BES, der führenden Privatbank in Portugal.