Gegen Behörde
Lauda-Klage wegen Flugverboten fix
30.05.2010
Wegen der Flugverbote durch die isländische Aschewolke bereitet Fly-Niki-Chef Lauda jetzt fix eine Klage vor. Auch AUA und EasyJet wollen vor Gericht.
Als Eyjafjalla ausbrach, blieben seine Flieger am Boden. Mehrere Tage lang. Fly Niki-Chef Niki Lauda verlor dadurch Millionen.
Jetzt reicht es dem Ex-Rennfahrer. Er reicht fix Klage gegen die Republik ein. „Seit drei Wochen untersuchen wir alles, was nur klagbar ist“, sagte Lauda zu ÖSTERREICH. Lauda hatte schon im April die Vorgehensweise der Luftfahrt-Behörden kritisiert – die Asche sei für die Luftfahrt völlig unbedenklich.
„In maximal drei Wochen werden wir alle notwendigen Daten beisammen haben, um die genaue Schadensgröße nachweisen zu können“, gibt sich Lauda jetzt kämpferisch.
Sammelklage. Auch die Lufthansa und EasyJet wollen klagen: Der britische Billigflieger will stellvertretend für alle Airlines die Aufsichtsbehörden zu Ausgleichszahlungen für die finanziellen Folgen der Flugverbote im April zwingen – mit einer Sammelklage, wie Unternehmenschef Andy Harrison in der Wirtschaftswoche ankündigte.
Der EasyJet-Chef betonte, die mehrtägigen Flugverbote hätten für seine Airline Belastungen zwischen 50 und 75 Mio. Euro verursacht. „Es gibt keinen Grund, warum die Folgen ausschließlich von den Fluglinien getragen werden sollten – besonders wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Schließung in der Größenordnung nicht nötig war.“
Lauda kann sich vorstellen, sich an der Sammelklage zu beteiligen: „Wir werden uns ansehen, wie EasyJet vorgeht. Wenn die Klage vernünftig ist, ist denkbar, dass wir uns anschließen.“
Lauda: "In drei Wochen reiche ich Klage ein"
ÖSTERREICH: Herr Lauda, EasyJet plant eine Sammelklage
für alle Airlines wegen der Einbußen in Folge der Vulkanasche.
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Auch AUA prüft Klage
Am Sonntag wurde bekannt, dass auch die
Lufthansa-Tochter AUA eine Schadenersatzklage prüft. "Gegen wen kann ich
noch gar nicht sagen", so AUA-Sprecher Martin Hehemann. Wenn, dann werde man
jedenfalls in Abstimmung mit anderen Airlines vorgehen, z.B. mit dem Verband
der Europäischen Airlines (AEA), "das wäre eine Variante".
Die Höhe des Schadens, den die Austrian Airlines durch die Flugverbotene erlitten haben, wollte der Sprecher nicht beziffern. "Wir wissen es, haben es aber nur für die Lufthansa insgesamt kommuniziert." Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hatte den Schaden für den gesamten Lufthansa-Konzern mit fast 200 Mio. Euro angegeben.