Beim weltgrößten Einzelhändler Wal-Mart brummt das Geschäft wieder. Das US-Unternehmen verbuchte im dritten Quartal einen Gewinn von 3,2 Mrd. Dollar. Der Umsatz stieg um gut 1 % auf 98,7 Mrd. Dollar. Auch das wichtige Weihnachtsgeschäft scheint gut anzulaufen. "Das Umfeld ist zwar weiter schwierig", gab Konzernchef Mike Duke zu bedenken, "aber wir verzeichnen im ganzen Unternehmen einen erhöhten Kundenzustrom".
In den USA ist Wal-Mart der unangefochtene Branchenprimus. Der Discounter profitiert vom Sparzwang der Verbraucher und kommt wesentlich besser durch die Krise als die Konkurrenz. Diese hatte zwischenzeitlich empfindliche Einbußen erlitten. Im September zogen die Einzelhandels-Umsätze - Autoverkäufe ausgeklammert - aber schon wieder um 0,5 % an.
"Wir haben Marktanteile gewonnen", sagte Firmenchef Duke zu dem zurückliegenden Vierteljahr, "besonders in den USA, dem Vereinigten Königreich und Mexiko." Die USA sind von der Wirtschaftskrise besonders hart getroffen worden. Auch Wal-Mart musste zwischenzeitlich einstecken und reagierte darauf mit Einsparungen. Die Bemühungen trugen im dritten Quartal Früchte: Der Gewinn war der bisher höchste in einem dritten Vierteljahr. Vor einem Jahr waren es 3,1 Mrd. Dollar gewesen.
Wal-Mart versucht, über gesenkte Preise seine Marktanteile zu verteidigen und Rivalen wie Amazon abzuschütteln. Für das im Jänner endende Geschäftsjahr rechnet Wal-Mart mit einem Umsatzplus von ein bis zwei Prozent, für das kommende von vier bis sechs Prozent.
Nach dem guten Geschäft erhöhte das Unternehmen seine Jahresprognose: Nun will der Konzern pro Aktie 3,57 bis 3,61 Dollar verdienen. Bisher hatte er sich 3,5 bis 3,6 Dollar zugetraut. "Wir glauben, dass Wal-Mart besser als jeder andere Einzelhändler aufgestellt ist, um vom Weihnachtsgeschäft zu profitieren", sagte Finanzchef Tom Schoewe.