Der weltgrößte Düngemittelhersteller Potash aus Kanada hat nach einem überraschend starken Gewinneinbruch im zweiten Quartal sein Gewinnziel für das laufende Jahr gesenkt. Der Hauptkonkurrent des deutschen K+S-Konzerns kam in den Monaten April bis Juni auf einen Gewinn von 187 Mio. Dollar (131,4 Mio. Euro) - ein Rückgang von fast 80 Prozent binnen Jahresfrist, wie Potash im kanadischen Saskatoon mitteilte.
Pro Aktie stand ein Gewinn von 62 Cent in den Büchern nach 2,82 Dollar vor einem Jahr. Analysten hatten 69 Cent erwartet. Die Landwirte seien angesichts der Rezession extrem zurückhaltend, erklärte der Vorstand den Einbruch. Dies habe zu einem massiven Absatzschwund bei Kali und Phosphat geführt. Kali und Phosphat sind zwei der Hauptbestandteile von Düngemitteln.
Für das Gesamtjahr 2009 rechnet das kanadische Unternehmen nun nur noch mit einem Gewinn je Aktie von vier bis fünf Dollar. Bisher hatte das Management je Anteilsschein einen Gewinn von sieben bis acht Dollar in Aussicht gestellt. Die überraschend schwachen Quartalszahlen lasteten hierzulande auf dem Kurs der K+S-Aktie. Die Papiere fielen um bis zu 1,5 Prozent auf 38,53 Euro, nachdem sie zuvor rund 0,5 Prozent im Plus gelegen hatten.
Potash setzte im zweiten Quartal 856 Mio. Dollar um und damit 67 Prozent weniger als vor Jahresfrist. "Wir sind mit der bedeutendsten Nachfrageverschiebung konfrontiert, die unsere Branche jemals gesehen hat", sagte Potash-Chef Bill Doyle. Die Düngemittel-Nachfrage war in Folge der Finanzkrise und fallender Preise für Agrarrohstoffe eingebrochen.
Viele Landwirte hielten sich wegen der Ungewissheit über die weitere Preisentwicklung und Finanzierungsschwierigkeiten bei ihren Düngemittelkäufen zurück. Sie setzten wegen der geringeren Nachfrage auch auf Preissenkungen, die aber ausblieben. Ingesamt liefern sieben Firmen 75 Prozent des weltweiten Kali-Bedarfs. Wie es um das Geschäft von K+S bestellt ist, dürfte am 13. August klar werden. Dann legt der Kasseler Konzern seinen Zwischenbericht für die ersten sechs Monate vor.