Hofer sieht Expansion beendet

09.02.2010

Der heimische Diskont-Riese Hofer sieht sein Expansionsziel in Österreich erreicht. 

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© TZ Oesterreich Lisi Niesner
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Mit 428 Filialen und einem Marktanteil von 20 % sei man "gut und betriebswirtschaftlich sinnvoll abgedeckt", sagte der Hauptgeschäftsführer der Hofer KG, Generaldirektor Friedhelm Dold. Bis auf "einige interessante Standorte in großen Städten" seien derzeit keine neuen Filialen geplant. 

Neue Wege geht der Diskonter in der Lehrlingsausbildung und übergibt eine Filiale im 22. Bezirk in Wien zur Gänze in die Hände von Lehrlingen. Über wirtschaftliche Kennzahlen hält sich Hofer traditionell bedeckt. Man sei mit dem Umsatz 2009 "nicht unzufrieden", sagte Dold. Offizielle Daten gibt Hofer nicht bekannt, Branchenkenner schätzten den Umsatz zuletzt auf 3,2 Mrd. Euro. Insgesamt beschäftigt der Diskonter hierzulande 7.000 Mitarbeiter, davon rund 500 Lehrlinge.

Ziel von Hofer sei es nach wie vor, in Österreich Preisführer zu sein. Den aktuellen massiven Preiskampf unter den Handelsketten - vor allem über Eigenmarken, um den Diskontern Marktanteile abzuwerben - sieht Dold gelassen. Wettbewerb sei "sinnvoll, normal und spannend", sagte er. Wie es mit der Preisentwicklung weiter gehe, sei "schwer abzuschätzen", er erwarte aber "keine dramatischen Veränderungen", zumal die Beschaffungspreise derzeit stabil seien.

Die Bio-Schiene von Hofer unter der Marke "Zurück zum Ursprung" habe sich bewährt. Die Produkte würden "günstig kalkuliert", was Bio für weite Kreise verfügbar mache, so Dold. Die Umsätze entwickelten sich stabil.

Reisegeschäft gut entwickelt

Sehr positiv entwickelt hat sich laut Dold das Reisegeschäft bei Hofer, mit "starken Steigerungsraten" im Vorjahr. So sei die Zahl der Österreicher, die über Hofer Reisen 2009 gebucht haben, von 300.000 auf 400.000 gestiegen. Der Grund dafür liege im "richtigen Sortiment", das neben Fernreisen auch viele Angebote für Selbstfahrer enthalte.

Neue Wege geht Hofer mit dem Projekt "Übung macht den Leiter" in der Lehrlingsausbildung. "Der Lebensmittelhandel wird in der Lehrlingsausbildung oft unterschätzt", machte Dold für den Beruf des Handelsangestellten Werbung. Das schlechte Image sei "historisch", betonte der Hofer-Chef mit Verweis auf eine gute Bezahlung als Hofer-Lehrling und auf die guten Aufstiegschancen.

Seinen Angaben zufolge verdienen die rund 150 Hofer-Lehrlinge überdurchschnittlich viel - im ersten Lehrjahr 650 Euro, im zweiten 862 Euro und im dritten Lehrjahr 1.185 Euro. "Damit bekommen wir auch die besten und qualifiziertesten Lehrlinge", zeigte sich Dold überzeugt.

Auch nach der Lehrlingsausbildung - 80 Prozent der Lehrlinge bleiben auch weiterhin beim Diskonter beschäftigt - seien die Aufstiegschancen im Unternehmen über ein spezielles Nachwuchsförderprogramm attraktiv. Eine Verkäuferin im ersten Jahr verdient demnach etwa 2.300 Euro brutto im Monat inklusive einer umsatzabhängigen Leistungsprämie.

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