Die Linzer Firma Research Center for Non Destructive Testing GmbH ("Recendt") hat den Zuschlag beim EU-Projekt "InsideFood" zur Qualitätsprüfung von Lebensmitteln bekommen. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung, die nun auch bei Lebensmitteln eingesetzt werden soll. Das gab Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl (V) in einer Presseaussendung bekannt.
Die Linzer, die durch den Zuschlag 300.000 Euro Fördergeld nach Oberösterreich geholt haben, werden bei dem EU-Projekt gemeinsam mit elf Partnern aus acht EU-Ländern und der Schweiz - darunter mehrere Universitäten und der Lebensmittelkonzern Nestle - in den kommenden vier Jahren die Mikrostruktur von Lebensmitteln untersuchen. Als Beispiel nennt Projektleiterin Eva Breuer von Recendt die Qualität von Äpfeln. Diese hänge wesentlich von ihrer Mikrostruktur ab. Seien die Zellen eines Apfels miteinander verbunden, würden sie beim Hineinbeißen platzen und Apfel schmecke saftig und frisch. Bei mehligen Äpfeln seien bereits viele Zellen zerfallen, deswegen sei der Apfel nicht mehr schmackhaft.
Während bisher die Qualität von Äpfeln, Frühstücks-Cerealien oder Knusperbrot nur von außen beurteilt worden konnte, soll bei dem EU-Projekt mit der Optischen Kohärenztomographie (OCT) den Dingen ganz genau auf den Grund gegangen werden. Sie liefert gestochen scharfe Querschnittsbilder, ohne das Untersuchungsmaterial zu berühren oder gar zu zerstören. Diese Methode, bei der ein harmloser Infrarotstrahl über die Probe gescannt und Sekunden später die innere Struktur als Bild ausgegeben wird, ist ursprünglich für die medizinische Augendiagnostik entwickelt worden.
Die Recendt GmbH erforscht, entwickelt und realisiert mit ihrem interdisziplinären Team aus Physikern, Mechatronikern und Entwicklungsingenieuren maßgeschneiderte Hightech-Lösungen im Bereich der Materialcharakterisierung und zerstörungsfreien Werkstoffprüfung.