Der chinesische Computerkonzern Lenovo macht Blackberry den Hof. Nach ersten Avancen schon im Jänner schürte Lenovo-Chef Yang Yuanqing nun mit neuen Äußerungen Übernahmegerüchte an. Prompt legte die Aktie des kanadischen Konzerns, der um seinen Verbleib in der Smartphone-Weltelite kämpft, um 14 Prozent zu.
"Bei Blackberry könnte ein Zugriff wirklich Sinn machen", sagte Yuanqing der Zeitung "Les Echos". "Aber zunächst muss ich den Markt analysieren und das Gewicht des Konzerns erfassen." Übernahmen seien eine Option, um zu wachsen. Analysten sind skeptisch, dass am Ende die Kanadier wirklich in die Hände der Chinesen übergehen.
Der einstige Smartphone-Pionier, der sich kürzlich aus Imagegründen von Research in Motion in Blackberry umbenannte, befindet sich im Klammergriff der stetig wachsenden Rivalen Apple und Samsung. Im Jänner wurde dann das neue "Blackberry 10" vorgestellt, das am 22. März in den USA in den Handel kommt. In Kanada, Großbritannien und 20 weiteren Ländern wird es bereits verkauft, Firmenangaben zufolge ist es stärker nachgefragt als erwartet. Experten zufolge geht es nun vor allem auf dem wichtigen US-Markt "um alles oder nichts". Die Verzögerungen bei der Einführung des neuen Modells, Probleme im Management, Quartalsverluste und ein Stellenbau haben das Image der Kanadier stark angekratzt.