Lenzing halbiert Gewinn

09.11.2009

Die Gewinne beim Faserhersteller haben sich in den ersten drei Quartalen 2009 mehr als halbiert. Das EBIT verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 107,1 auf 51,7 Mio. Euro, der Nettogewinn ging von 62,0 auf 29,3 Mio. Euro zurück. Der konsolidierte Konzernumsatz habe sich von 1,012 Mrd. auf 912,3 Mio. Euro verringert.

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© Schwarzl
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Im dritten Quartal stabilisierten sich die Ergebnisse. Die Umsatzerlöse hielten mit 322,4 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (322,6 Mio. Euro), der operative Gewinn hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 35,0 auf 36,3 Mio. Euro verbessert. Lenzing beschäftigte per Ende September 5.881 Mitarbeiter - um 64 weniger als zum Jahreswechsel.

Die weiteren Aussichten für 2009 sieht Lenzing "vorsichtig positiv". Insgesamt entwickle sich der Fasermarkt heuer "besser als erwartet". Die positive Marktentwicklung in Asien, der Türkei und in Lateinamerika könnte anhalten - die Aussichten über den Jahreswechsel hinaus seien aber "noch sehr unsicher". Zudem werde ein Antidumping-Verfahren in Brasilien und Indien den Absatz von Produkten aus Lenzing-Fasern voraussichtlich deutlich erschweren.

In den ersten drei Quartalen 2009 verringerte sich das EBITDA von 160,1 auf 108,4 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge verschlechterte sich von 15,8 auf 11,9 %, die EBIT-Marge von 10,6 auf 5,7 %. Den Brutto-Cash-Flow bezifferte Lenzing mit 87,3 Mio. Euro - nach 120,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das oberösterreichische Unternehmen wies eine bereinigte Eigenkapitalquote von 41,2 % (Vorjahr: 42,7 %) aus. Die Investitionen stiegen von 108,9 auf 121,3 Mio. Euro.

Ab Q2 "beinahe Volllast" im Faser-Segment

Ab dem zweiten Quartal waren alle Faser-Werke "beinahe voll ausgelastet", sagt Lenzing-Chef Peter Untersperger. Gleichzeitig hat der Nachfrageanstieg auch zu einem deutlichen Abbau der Lagerbestände geführt. Die Verringerung des Personalstands von 5.945 auf 5.881 Mitarbeiter in den 9 Monaten bis Ende September sei vor allem auf "Kapazitätsanpassungen im Segment Plastics" zurückzuführen. Bei der indonesischen Mehrheitsbeteiligung PT. South Pacific Viscose seien parallel dazu die ersten 70 Arbeitnehmer für eine neue Produktionslinie angestellt worden.

Die Nachfrage nach cellulosischen Fasern habe sich im dritten Quartal - wie auch schon im zweiten Quartal - erholt. Die "massiven Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise" haben allerdings Q1 so deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen, dass sie die Neunmonatszahlen massiv belasten.

Q3 stabilisierten sich die Umsätze bei 322,4 Mio. Euro (Vorjahresquartal: 322,6 Mio. Euro), das EBIT stieg zwischen Juli und September von 35 auf 36,3 Mio. Euro, der Nettogewinn von 16 auf 24,6 Mio. Euro. "Wir haben die Produktionskapazitäten an allen Standorten beinahe voll ausgefahren und auch erste Preisanhebungen am Markt untergebracht", so Untersperger.

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