Der Faserhersteller baut seine Produktionskapazitäten massiv aus. Derzeit fließen knapp 170 Mio. Dollar (123,5 Mio. Euro) in den zusätzlichen Viskosefaser-Standort in Asien. Die Jahreskapazität bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV) wird heuer um fast 50 % auf 238.000 t gesteigert. Damit betreibt SPV den weltweit zweitgrößten Viskosefaserstandort hinter Lenzing. In Lenzing können jährlich 255.000 t Viskose hergestellt werden.
Der Umsatz der SPV soll in den nächsten Jahren auf über 400 Mio. Dollar zunehmen. "Das entspricht einer realen Steigerung um 25-30 % gegenüber 2009", sagte Lenzing-Sprecherin Angelika Guldt. Insgesamt hat der oberösterreichische Faserkonzern bereits mehr als 500 Mio. Dollar für das zweite Viskosefaser-Standbein aufgewendet.
Mit dem Ausbau in Indonesien will sich Lenzing auf die steigende Nachfrage in Asien rüsten. Der Textilmarkt soll dort jährlich um 10-15 % wachsen, während der weltweit 75 Mio. t schwere Fasermarkt jährlich um nur 3-3,5 % zulegt.
Der Bau der neuen, 4. Produktionslinie in Indonesien, deren Probebetrieb nach rund 18 Monaten Bauzeit soeben angelaufen ist, erforderte Investitionen von 150 Mio. Dollar und bringt 60.000 t Kapazität zusätzlich. Wegen der starken Nachfrage nach Lenzing-Fasern werde der potenzielle Output spätestens nach Aufnahme des Regelbetriebes im 2. Quartal 2010 um weitere 30 % (18.000 t) auf 238.000 t erhöht. Dafür sind laut Lenzing weitere 20 Mio. Dollar an Investitionen nötig.
Die gesamte Produktionskapazität der Lenzing-Gruppe mit Faserstandorten in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Indonesien, China, Großbritannien und USA erhöht sich mit den jüngsten Investitionen auf rund 670.000 t Cellulosefasern.
In Heiligenkreuz (Burgenland), von wo aus "Tencel"-Fasern für die Textilerzeugung bis nach China exportiert werden, will Lenzing die Produktion wie berichtet um 10.000 auf 60.000 t jährlich erweitern. Das Werk Grimsby (Großbritannien) wird auf einen neuen "Tencel"-Spezialfasertyp umgerüstet. In Lenzing soll die Kapazität der Zellstofferzeugung von 255.000 auf 260.000 t erhöht und die Produktion um eine neue Ozonbleiche erweitert werden.