Spartenverkäufe und hohe Steuern haben die britische Großbank Lloyds tief in die roten Zahlen gedrückt. Im dritten Quartal sei ein Verlust von 1,3 Mrd. Pfund (1,5 Mrd. Euro) angefallen, teilte die teilverstaatlichte Bank am Dienstag in London mit.
Damit wurden die bis Ende Juni aufgelaufenen Gewinne fast wieder aufgezehrt. Zudem wird die Bilanz von Schadensersatzansprüchen von Kunden belastet, die von mangelhafter Beratung beim Verkauf von Versicherungen herrühren.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn stieg dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 83 Prozent auf 1,5 Mrd. Pfund und damit etwas stärker als von Experten erwartet. Dabei profitierte Lloyds auch von einer deutlich reduzierten Vorsorge für Kreditausfälle und seinem Sparprogramm. Die Erträge stagnierten bei 4,56 Mrd. Pfund.
Vorstandschef Antonio Horta-Osorio baut die Bank derzeit radikal um und trennt sich dabei auch von vielen Sparten und Geschäftsfeldern. Die Bank wurde in der Finanzkrise vom Staat gerettet. Dieser erhielt im Gegenzug fast 40 Prozent der Anteile. Im September hatte die Regierung ein erstes Aktienpaket am Markt platziert und hält jetzt noch 32,7 Prozent.