Die Lufthansa bietet der EU-Kommission offenbar die Aufgabe von Start- und Landeberechtigungen (Slots) für fünf von Wien ausgehende Flugstrecken an. Damit will die Frankfurter Fluglinie grünes Licht für die Übernahme der Austrian Airlines erhalten. Die Lufthansa wollte die Meldungen nicht kommentieren.
Konkret soll Lufthansa bereit sein, auf die Verbindungen von Wien nach Stuttgart, Köln, Frankfurt, München und Brüssel zu verzichten. Auf den ersten beiden Strecken könnte man jeweils bis zu drei Flüge pro Tag streichen. Auf den Routen Wien-Frankfurt schlägt Lufthansa angeblich vor, bis zu fünf Flüge täglich aufzugeben. Auf den Strecken Wien-München und Wien-Brüssel sei die Fluggesellschaft zum Verzicht auf vier Flüge täglich bereit.
Die Slots sollen jedem Wettbewerber kostenlos angeboten werden. Der Fluglinie, die die Slots übernehme, habe Lufthansa zudem die Teilnahme an ihrem Vielfliegerprogramm angeboten. Nach einem Bericht des "Standard" soll Niki Laudas Airline einen vierten Slots dazu, der fünfte geht wahrscheinlich an die slowenische Adria Airways.
Beim Lufthansa-AUA-Deal selbst wird inzwischen aufs Tempo gedrückt. "In den letzten Tagen ist der Durchbruch gelungen", sagte AUA-Vorstand Bierwirth am Mittwoch. Er erwartet, dass es von Seiten der EU-Kommission noch am Freitag informelle Empfehlungen zur Transaktion gibt. Formal reicht das aber noch nicht, deshalb hat sich die Lufthansa zur Fristverlängerung bis 31. August entschlossen. Den Abschluss des Verkaufs erwartet Bierwirth mehr oder weniger binnen Monatsfrist. Das Closing werde "wahrscheinlich noch im August" sein.
"Die Mitarbeiter der AUA sind im letzten Jahr durch ein Tal der Tränen gegangen", räumte Bierwirth ein. "Ich kann jetzt auch ruhiger schlafen als in den letzten Wochen".