In den Poker um die AUA-Übernahme durch die deutsche Lufthansa ist wieder Bewegung gekommen. Die Lufthansa bietet nach Angaben von Vizekanzler Pröll der EU-Kommission neue Zugeständnisse an. Pröll bestätigte am Donnerstagabend, dass es ein neues Angebot der Lufthansa gebe, "das Bewegung bringen wird". Der Ball liege nun bei der EU-Kommission. Es sei "extrem hart verhandelt" worden.
Die EU-Kommission bestätigte den Erhalt eines neuen Lufthansa-Angebots im Zuge der Wettbewerbsprüfung für den AUA-Deal. "Die Kommission wird das Angebot sorgfältig prüfen, kann aber zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Kommentare abgeben", teilte die Brüsseler Behörde mit .
Pröll betonte, es gebe in Hinblick auf die Wettbewerbsprüfung der EU "ein klares Signal" der Lufthansa, dass diese zu "Konzessionen bereit" sei und dass die deutsche Airline "den Deal will". Damit dies ermöglicht wurde, habe es auch ein "Entgegenkommen" der AUA bei Fragen der Zukunft der Belegschaft gegeben. Die Grundrahmenbedingungen für die Republik Österreich würden sich nicht ändern.
Kein weiterer Kapitaltransfer
So werde es keinen weiteren staatlichen Kapitaltransfer über die bereits gewährten 500 Mio. Euro an die AUA geben. Er hoffe, dass die EU-Kommission den Deal "in den nächsten Tagen" vor Monatsende genehmigen werde. Das Angebot der Lufthansa endet am 31. Juli.
Bei AUA wurden unterdessen die Mitarbeiter über weitere Sparmaßnahmen informiert, die für die Übernahme durch die Lufthansa noch notwendig sind. Konkret sollen beim Personalaufwand 150 Mio. Euro über die nächsten fünf bis sechs Jahre eingespart werden. Die AUA hat seit Jahresbeginn damit bereits drei "Sparpakete" angekündigt bzw. teilweise auch schon umgesetzt. Nach den Akut-Einsparungen von 225 Mio. Euro für 2009 - die laut AUA übererfüllt worden sind - sollen bis 2010 rund 1.000 der insgesamt 8.000 Vollzeitstellen gekappt, was bis 2012 die Koten "nachhaltig" um rund 200 Mio. reduzieren soll.