Der Streik dürfte den Flugverkehr zum Ferienende massiv behindern.
Bei der Lufthansa gibt es zum Ende der Ferienzeit einen Streik der Flugbegleiter. "Wir sind ab heute im Arbeitskampf mit der Lufthansa", teilte der Chef der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, am Dienstag in Frankfurt mit. Genaue Streiktermine wurden aus taktischen Gründen noch nicht genannt. "Mittelfristig wird ein unbefristeter Streik vorbereitet", sagte Baublies. Man werde ohne Vorwarnungen in den nächsten Wochen zeitlich und punktuell zu Streiks aufrufen. UFO-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang schloss lediglich für Dienstag Streiks aus. Es werde aber sehr kurzfristig geschehen, sagte Vogelsang.
Offener Tarifvertrag
Die Streikforderungen beziehen sich allein auf den offenen Tarifvertrag zu Vergütungsfragen, der Entgelte und Gehaltsstufen regelt. "Der Versuch, Leiharbeit und Ausflaggung zu verhindern, ist gescheitert", sagte Baublies. In der Nacht waren langwierige Verhandlungen um eine Gesamtlösung gescheitert. Lufthansa habe auf Anrufen eines Schlichters verzichtet, sagte Vogelsang.
Für die rund 19.000 Flugbegleiter hatte die Gewerkschaft unter anderem fünf Prozent mehr Geld und ein Ende der Leiharbeit bei der Airline gefordert. Die Stewardessen und Stewards haben bis auf kleinere Aktionen bisher noch nie gestreikt.
Verspätungen und Ausfälle
Flugpassagiere der Lufthansa müssen nun erhebliche Verspätungen und Ausfälle von Flügen in nächster Zeit befürchten. Der neue Gewerkschaftschef hatte bereits eine Taktik der Nadelstiche angekündigt, bei der mit zeitlich begrenzten Aktionen an einzelnen Stationen der Flugplan nachhaltig durcheinandergebracht werden könne.
Lufthansa und UFO hatten wochenlang verhandelt. UFO setzte sich auch gegen die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die angestrebte Direktflugtochter mit damit verbundenen Einkommenseinbußen ein und will das bisherige Tarifstufensystem weitgehend beibehalten.