Hunderte Flüge gestrichen - 36 Österreich-Flüge sind betroffen.
Zehntausende Fluggäste der Lufthansa müssen ihre Reisepläne zu Wochenbeginn ändern. Die Fluggesellschaft muss wegen des Pilotenstreiks ab Montagmittag etwa 1.350 Flüge streichen. Damit fallen knapp die Hälfte der insgesamt 2.800 Verbindungen aus, wie Lufthansa am Montagmorgen mitteilte. Insgesamt seien etwa 150.000 Fluggäste betroffen.
36 Österreich-Flüge betroffen
Von dem Streik sind heute Montag auch je drei Verbindungen mit Graz und Wien (jeweils Hin- und Rückflug) betroffen, morgen Dienstag fallen laut Lufthansa-Homepage vier Verbindungen mit Graz sowie acht mit Wien aus. In Summe sind dies 36 Flüge.
Der Arbeitskampf der Pilotengewerkschaft Cockpit sollte am Montag zu Mittag (12.00 Uhr) auf Flügen der Kurz- und Mittelstrecke beginnen und bis Dienstag um Mitternacht dauern.
Cockpit hatte die neuen Streiks am Sonntag angekündigt. Der Deutschland- und Europaverkehr der Lufthansa von ihren Drehkreuzen Frankfurt und München wird ab Montagmittag eingestellt. Die Langstrecke wird am Montag noch abgefertigt, wird aber Dienstag komplett stillstehen. Flüge der Lufthansa-Töchter Germanwings, AUA und Swiss sind von dem Streik nicht betroffen. Auch am Mittwoch fallen dem Sonderflugplan zufolge noch einzelne Flüge aus.
Streit um Vorruhestand
Das Unternehmen appellierte an Cockpit, die Gespräche unverzüglich wieder aufzunehmen. Die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Fluglinie waren in der Nacht auf Samstag erneut gescheitert. Gestritten wird vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5.400 Piloten im Konzern. Die Fluggesellschaft will, dass ihre Piloten künftig frühestens mit 60 statt wie bisher mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Die Piloten wehren sich dagegen.
Strittig sind zusätzlich die Gehälter der Piloten und die künftige Billig-Strategie des neuen Konzernchefs Carsten Spohr, die von den Piloten nicht mitgetragen wird. Beim Billigableger Eurowings und einer geplanten Billigtochter für die Langstrecke gilt der Konzerntarifvertrag nicht. Piloten und Flugbegleiter verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Maschinen mit dem Kranichlogo. Auch die komfortable Übergangsversorgung vor dem Pensionseintritt kommt ihnen nicht zugute.
Zuletzt war im Oktober bei der Lufthansa gestreikt worden. In der Tarifauseinandersetzung mussten Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings seit April knapp 6.000 Flüge wegen Arbeitsniederlegungen der Piloten streichen. Die Kosten für alle Streiks seit Jahresbeginn - darunter auch Ausstände von Beschäftigten an den Flughäfen - bezifferte das Unternehmen auf bisher rund 170 Millionen Euro.
VIDEO: Pilotenstreik bei der Lufthansa