Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die AUA-Mutter Lufthansa wollen ihren Tarifstreit mit einem Schlichtungsverfahren beilegen. Ein entsprechendes Angebot der Lufthansa werde "gerne" angenommen, teilte die Gewerkschaft mit. Die VC sei bereit, "unverzüglich in die Gespräche einzusteigen".
Die Piloten stellten zudem in Aussicht, auf weitere Streiks zu verzichten: "Sobald sich die Parteien über die Bedingungen eines Schlichtungsverfahrens einig sind, sähe sich die Vereinigung Cockpit auch in der Lage, für die Dauer des Schlichtungsverfahrens eine Friedenspflicht einzugehen."
Die VC hatte ihre Mitglieder in der vergangenen Woche noch zu einem viertägigen Ausstand vom 13. bis zum 16. April an allen deutschen Standorten aufgerufen, da die Gespräche mit der Lufthansa vorerst gescheitert seien. Aufgerufen zu den Arbeitsniederlegungen waren die Flugzeugführer der Konzernmutter Lufthansa, der Billigtochter Germanwings und der Frachtsparte Cargo.
Zwischen Lufthansa und Piloten schwelt seit längerem ein Konflikt um die Flugzeuge, die auf Regionalflügen in Europa eingesetzt werden. Die Regelung sieht vor, dass in Lufthansa-Maschinen mit über 70 Sitzen nur Personal eingesetzt werden darf, das nach dem Konzernkollektivvertrag bezahlt wird. Nach Angaben von Cockpit unterläuft die Lufthansa diese Regelung jedoch zunehmend.
Die Piloten hatten bereits im Februar gestreikt, die Arbeitsniederlegungen jedoch nach einem gerichtlichen Vergleich mit der Lufthansa nach nur einem Tag abgebrochen. Die Lufthansa hatte damals versucht, den Streik mit einer einstweiligen Verfügung unterbinden zu lassen, weil sie diesen für rechtswidrig hielt. Konzern und Piloten einigten sich daraufhin vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main darauf, die Tarifgespräche vorläufig wieder aufzunehmen.