Die AUA-Mutter Lufthansa ist im Finanzkrisenjahr 2009 in die roten Zahlen geflogen, steht aber deutlich besser als ihre großen Wettbewerber da. Die größte europäische Airline erwirtschaftete einen Verlust von 112 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr hatten dem Konzern unter anderem der massive Preisdruck, die gesunkene Nachfrage und der hohe Ölpreis zu schaffen gemacht.
Als Konsequenz aus der Bilanz will die Lufthansa keine Dividende zahlen. Die Aktie reagierte mit einer Berg- und Talfahrt auf die Nachricht. Mit einem Plus von 3,5 Prozent war sie gegen 13.30 Uhr größter Gewinner im DAX.
Der Lufthansa-Umsatz brach 2009 von 24,8 Mrd. Euro um 10 Prozent auf 22,3 Mrd. Euro ein. Das Ziel "operativer Profitabilität" sei aber erreicht worden, erklärte der Konzern: So habe der operative Gewinn bei 130 Mio. Euro gelegen. Im Jahr zuvor hatte es noch ein Betriebsergebnis von 1,3 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis von 542 Mio. Euro gegeben.
Damit steht Lufthansa offensichtlich besser als große Konkurrenten da: So hatte British Airways bereits im ersten Halbjahr 2009 ein Minus von 208 Mio. Pfund (229 Mio. Euro) eingefahren. Air France-KLM verbuchte allein im dritten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von 295 Mio. Euro.
Die Lufthansa erlebt derzeit den massiven Konkurrenzdruck von Billigfliegern und steht dabei im innereuropäischen Verkehr unter großem Kostendruck. Zudem halten sich auch nach dem Abflauen der Wirtschaftskrise Geschäftsreisende bei der Buchung der besonders ertragreichen Business- und First-Class-Tickets zurück und setzen sich stattdessen in die Economy-Class. Probleme bereiten auch die Zukäufe der Austrian Airlines (AUA) und der britische BMI, die nach früheren Prognosen auch im vierten Quartal Verluste eingeflogen haben dürften.