Mrd.-Sparprogramm: Die deutsche Airline setzt nun radikal den Rotstift an.
Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa setzt im Zuge ihres milliardenschweren Sparprogramms den Rotstift auch beim Personal an. Weltweit sollten 3.000 der 6.000 Stellen in den Verwaltungsbereichen Finanzen, Personal und Buchungen abgebaut werden, berichtete die "Bild"-Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe. Allein in Frankfurt sollten 1.500 der 3.000 Jobs gestrichen werden. Die verbliebenen Mitarbeiter sollten in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden und dort für weniger Geld bei mehr Arbeitszeit arbeiten, berichtete die Zeitung weiter. Das Vorstandskonzept, das vom 23. März stamme, liege dem Gesamtbetriebsrat vor.
Die Lufthansa wollte die genannten Details nicht kommentieren. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, dass die Ausgestaltung des 1,5 Mrd. Euro schweren Sparprogramms derzeit noch erarbeitet werde und die Auswirkungen auf die konkrete Zahl der Arbeitsplätze noch nicht klar seien. "Wir haben immer kommuniziert, dass wir einen Stellenabbau explizit nicht ausschließen", sagte der Sprecher.
Radikaler Sparkurs
Die Lufthansa hat angesichts des harten Wettbewerbs mit Rivalen wie Emirates oder Ryanair und roter Zahlen im Vorjahr einen radikalen Sparkurs angekündigt. So will das Unternehmen das Ergebnis im Passagiergeschäft um rund 900 Mio. Euro jährlich verbessern. Konzernweit sollen es bis 2014 mindestens 1,5 Mrd. Euro werden. Die Flotte soll nicht mehr wachsen, Strecken gestrichen oder von der Billigtochter Germanwings betrieben werden. Bei Lufthansa selbst arbeiten rund 40.000 Menschen, im gesamten Konzern einschließlich der Tochterfluggesellschaften und den Technikbereichen sind es 120.000 Mitarbeiter.
Der Sparkurs könnte laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" auch das Ende der Marke Germanwings bedeuten. Demnach soll die Fusion der Billigtochter und Teilen des Lufthansa-Europaverkehrs Anfang kommenden Jahres umgesetzt sein. Entscheidungen müssten schon in den nächsten Wochen getroffen werden. Vieles deute darauf hin, dass die Marke Germanwings bald verschwinden werde, berichtete die Zeitung. Das Unternehmen selbst würde dann womöglich nur noch im Auftrag des Konzerns und mit dem Lufthansa-Logo weiterfliegen.