Österreich ist von dem Streik insgesamt 68 Mal betroffen.
Mit einem heftigen Warnstreik hat das Bodenpersonal der AUA-Mutter Lufthansa den Flugverkehr der Airline fast in ganz Deutschland lahmgelegt. An den Aktionen an sämtlichen größeren Flughäfen beteiligten sich am Montag rund 12.000 Mitarbeiter, wie die Gewerkschaft ver.di in Berlin mitteilte. Lufthansa hatte fast alle Flüge gestrichen. Von insgesamt 1.720 geplanten Verbindungen sollten nur 32 starten.
Die meisten Passagiere hatten offenbar von den Flugstreichungen gehört, sodaß es an den Flughäfen ruhig blieb. Fast 70 Flüge von Österreich nach Deutschland oder umgekehrt sind von dem Ausfall betroffen. Eine Liste aller gestrichener Flüge veröffentlichte die Airline unter http://go.apa.at/o53pcM11
Die AUA setzt wie berichtet größere Flugzeuge ein, um einen Teil der Lufthansa-Passagiere mitübernehmen zu können.
Die Lufthansa hatte die Arbeitskampfmaßnahme als völlig überzogen und unverhältnismäßig kritisiert. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle bezeichnete Warnstreiks in einem solchen Ausmaß als verantwortungslos. Die Fluggäste dürften nicht in Geiselhaft genommen werden für eine Tarifauseinandersetzung. Mit der zweiten Welle und zusammen rund 2.400 abgesagten Flügen hat der ver.di-Warnstreik bereits das Ausmaß der regulären, mit Urabstimmung legitimierten Streiks des Kabinenpersonals aus dem vergangenen Herbst überschritten.
Besonders betroffen waren am Montag die Deutschland- und Europa-Verbindungen. Die Terminals etwa am Drehkreuz Frankfurt oder in Hamburg blieben weitgehend leer, weil die Kunden rechtzeitig über die Absagen informiert worden waren.
Am Dienstag will die Lufthansa wieder zum normalen Flugplan zurückkehren. Die noch streikbedingten Ausfälle werde man an einer Hand abzählen können, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Montagabend. Auf einer im Internet veröffentlichten Liste nennt Lufthansa für Dienstag neun gestrichene Verbindungen. Diese seien nicht alle auf den ver.di-Warnstreik zurückzuführen. Verbindungen von oder nach Österreich sind nicht betroffen.
Für Inlandsverbindungen hatte die Fluggesellschaft am Montag ihre Kunden auf die Fernzüge der Deutschen Bahn verwiesen, auf die Flugtickets umgebucht werden konnten. "Die Lage ist entspannt. Wir haben ein leicht erhöhtes Fahrgastaufkommen", sagte ein Sprecher der Bahn. Die Züge seien am Morgen vor allem zwischen Nürnberg und Frankfurt in beiden Richtungen voll gewesen, sagte ein Bahnsprecher in München. Um für Entlastung zu sorgen, seien einige ICEs verstärkt worden, auch habe man einen zusätzlichen Zug eingesetzt.
Der Warnstreik sei das richtige Signal an Lufthansa, sagte Christine Behle, ver.di-Bundesvorstand und Verhandlungsführerin in der Tarifauseinandersetzung. "Gemeinsam machen wir deutlich, dass wir die absurden Forderungen nach Lohnsenkungen nicht hinnehmen werden, sondern uns dagegen zur Wehr setzen", sagte Behle bei einer Kundgebung am Flughafen in Hamburg. Auch an anderen Flughäfen waren Demonstrationen geplant. Ob es noch weitere Aktionen vor der nächsten Verhandlungsrunde am 29. April geben wird, wollte ver.di zunächst nicht sagen.
ver.di fordert in dem Tarifkonflikt mit Lufthansa 5,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten und Jobgarantien für rund 33.000 Mitarbeiter. Deutschland größte Airline hatte die Forderungen mit einem nach Geschäftsfeldern modifizierten und in Teilen erfolgsabhängigen Vergütungsangebot gekontert. Über einen Zeitraum von 29 Monaten kämen einzelne Berufsgruppen auf eine Steigerung von mehr als drei Prozent, hatte Personalvorstand Stefan Lauer erklärt. Jobgarantien macht Lufthansa von strukturellen Änderungen etwa zu längeren Arbeitszeiten und verschobenen Stufensteigerungen abhängig. Bei der Catering-Tochter LSG will Lufthansa eine neue, niedrigere Tarifstruktur durchsetzen.
Schon am späten Sonntagabend hatten Lufthansa-Techniker in Stuttgart als erste die Arbeit niedergelegt. Auf den meisten Flughäfen in Deutschland starteten die Warnstreiks des Bodenpersonals gegen 05.00 Uhr am Montag. Vereinzelt blieben auch Jets anderer Fluggesellschaften stehen, weil sie nicht von den Lufthansa-Technikern gewartet wurden. Bei der Tochter Germanwings fanden alle Flüge statt, wie die Gesellschaft in Köln mitteilte.
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Reuters
© Getty
© AP
© AP
© Reuters
© Reuters
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
Auf Seite 2 der Liveticker zum Warnstreik bei der Lufthansa
20:00 Uhr: Für die Lufthansa waren die Streiks völlig überzogen. Für FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle seien solche Warnstreiks in so einem Ausmaß schlichtweg verantwortungslos. Die Fluggäste dürften nicht in Geiselhaft genommen werden für eine Tarifauseinandersetzung.
19:33 Uhr: Heute hatten die Flugzeuge der Lufthansa Pause - wie im Bild ersichtlich. Morgen soll der Flugverkehr jedoch wieder geordnet über die Bühne gehen.
Foto: AP Germany
19:11 Uhr: Der Warnstreik des Bodenpersonals der AUA-Mutter Lufthansa hatte große Auswirkungen für rund 150.000 Fluggäste. Das teilte die Lufthansa in Frankfurt mit. Nahezu alle Flüge innerhalb Deutschlands und Europas sind abgesagt worden. Für morgen rechnet Europas größte Fluggesellschaft jedoch wieder mit einem weitgehend normalen Flugbetrieb. Der Einsatz der Frühschicht an den deutschen Stationen sei gesichert. Vereinzelt könne es aber noch zu Unregelmäßigkeiten kommen. Deshalb sollten sich Fluggäste frühzeitig vor der Reise auf der Lufthansa-Internetseite (www.lufthansa.com) über ihren Flug informieren.
18:52 Uhr: Morgen will die Lufthansa wieder den Normalbetrieb einführen. Streikbedingte Ausfälle werde man an einer Hand abzählen können, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Montagabend. Verbindungen von oder nach Österreich sind nicht betroffen.
18:27 Uhr: Der Warnstreik sei das richtige Signal an Lufthansa, sagte Christine Behle, ver.di-Bundesvorstand und Verhandlungsführerin in der Tarifauseinandersetzung. "Gemeinsam machen wir deutlich, dass wir die absurden Forderungen nach Lohnsenkungen nicht hinnehmen werden, sondern uns dagegen zur Wehr setzen", sagte Behle bei einer Kundgebung am Flughafen in Hamburg. Auch an anderen Flughäfen waren Demonstrationen geplant. Ob es noch weitere Aktionen vor der nächsten Verhandlungsrunde am 29. April geben wird, wollte ver.di zunächst nicht sagen.
18:09 Uhr: Auf einer im Internet veröffentlichten Liste nennt Lufthansa für Dienstag neun gestrichene Verbindungen. Diese seien nicht alle auf den ver.di-Warnstreik zurückzuführen. Am Montag hatte Lufthansa wegen eines ver.di-Warnstreiks des Bodenpersonals fast 1.700 Flüge abgesagt und damit nach eigenen Angaben einen Verlust von rund 20 Mio. Euro erlitten.
17:41 Uhr: Nach einem Streiktag fast ohne jede Flugbewegung will die AUA-Mutter Lufthansa am Dienstag zu ihrem normalen Flugplan zurückkehren. Die noch streikbedingten Ausfälle werde man an einer Hand abzählen können, sagte am Montagabend ein Sprecher der Fluggesellschaft in Frankfurt. Laut Lufthansa-Homepage sind keine Flüge von und nach Österreich betroffen
17:07 Uhr: Die Lufthansa hat sich unter dem Druck steigender Kosten und verstärkter Konkurrenz ein umfangreiches Umbauprogramm aufgelegt. Unter dem 2012 eingeführten Titel "Score" sollen Einnahmen verbessert und Sparmöglichkeiten ausgeschöpft werden, um das Ergebnis bis 2015 um 1,5 Mrd. Euro im Jahr zu steigern. Zur Finanzierung will der Konzern auch beim Personal kräftig sparen: Mindestens 3.500 von derzeit 117.000 Stellen will die Lufthansa abbauen, 2.500 davon in Deutschland.
16:34 Uhr: "Es tut uns leid, dass wir Sie heute nicht so pünktlich fliegen lassen können, wie Sie es sonst gewohnt sind", entschuldigt sich ein Streikender mit einem Megafon am Frankfurter Flughafen. Aber man lasse sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Mit Trillerpfeifen machen die Protestierenden an Deutschlands größtem Flughafen ihrem Ärger Luft.
16:01 Uhr: "An die Kolleginnen und Kollegen wird herangetragen: Ihr seid Produktions- und Kostenfaktoren. Ihr seid keine Menschen mehr, ihr seid nicht diejenigen, die dieses Unternehmen durch viele Krisen durchgeführt haben, sondern ihr seid im Grunde genommen überflüssig", erklärt Andreas Döhring von der Gewerschaft verdi. Daher sei es logisch, dass sich die Arbeitnehmer gekränkt fühlten und dagegen auf die Straße gingen, so Döhring.
15:28 Uhr: Gestrandete Reisende am Flughafen Frankfurt
14:55 Uhr: Eine Liste aller in Österreich gestrichener Flüge finden Sie hier!
14:23 Uhr: Die Führung der deutschen AUA-Muttergesellschaft Lufthansa bekommt es in Deutschland - anders als bei den meisten anderen Konzernen - mit vielen kleinen Gewerkschaften zu tun. Neben der großen Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gibt es noch kleinere Organisationen, die nur einen Berufsstand vertreten. Die Lufthansa erkennt drei Gewerkschaften als Kollektivvertragspartner an.
13:41 Uhr: Aufatmen in Österreich: Am morgigen Dienstag kann es zwar in Deutschland noch vereinzelte Probleme geben, in Österreich soll aber kein einziger Flug ausfallen.
13.17 Uhr: Das fordern die Streikenden: 5,2 Prozent mehr Geld und Zusagen zur Sicherung von Arbeitsplätzen.
Die Lufthansa hingegen bietet an, die Löhne ab 1. Oktober 2013 bei Lufthansa Technik um insgesamt 2,3 Prozent, bei Lufthansa Cargo und Lufthansa Systems um insgesamt 2,1 Prozent und bei der Lufthansa AG um insgesamt 1,7 Prozent anzuheben. Das sei "ein differenziertes, an der jeweiligen wirtschaftlichen Situation des Geschäftsfeldes orientiertes Angebot", erklärte Lufthansa. Die Gewerkschaft ver.di nennt die Offerte einen "Skandal".
12:21 Uhr: Die Lufthansa rechnet damit, dass es auch noch morgen Dienstag "Unregelmäßigkeiten" geben wird.
11:48 Uhr: Bahngutscheine wie in Deutschland gibt es für gestrandete Lufthansa-Passagiere in Österreich nicht.
11:30 Uhr: Eine Liste aller gestrichener Flüge finden Sie hier.
10:56 Uhr: Die Lufthansa rechnet durch die Streiks mit Verlusten in zweistelliger Millionenhöhe.
10:27 Uhr: Lufthansa-Mitarbeiter am Frankfurter Flughafen
(c) AP
09:45 Uhr: Mit einem Ansturm rechnet dagegen die Deutsche Bahn. Lufthansa-Passagiere, die Flüge gebucht haben, können kostenlos mit dem Zug fahren. Die Bahn will deswegen zusätzliche Züge und Personal einsetzen.
09:14 Uhr: Ein Lufthansa-Sprecher erklärt, die Fluggesellschaft rechne nicht mit einem großen Ansturm. Sie gehe davon aus, dass sich viele Passagiere im Vorfeld der Warnstreiks informiert hätten.
08:48 Uhr: Tote Hose an einem Lufthansa-Schalter in Frankfurt/ Main:
(c) EPA
08:30 Uhr: Von insgesamt 1.720 Lufthansa-Flügen sollen heute nur 32 starten.
08:07 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi fordert im Tarifkonflikt mit Lufthansa 5,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten und Jobgarantien für rund 33.000 Techniker und Serviceleute.
07:45 Uhr: Die Streiks des Lufthansa-Personals haben begonnen. Das Bodenpersonal streikt seit 4 Uhr früh, die Technik seit 5.