Die Lufthansa befürchtet im Falles eines Pilotenstreiks deutliche Geschäftseinbußen und einen Imageschaden. "Allein die Ankündigung von Streiks kostet uns jetzt schon zahlreiche Buchungen.
Wenn dann tatsächlich gestreikt würde, dann müssen wir jeden Tag mit massiven Erlösausfällen rechnen", sagte der für die Tarifverhandlungen zuständige Passagevorstand Roland Busch in einem Interview der Mitarbeiterzeitschrift "Lufthanseat". Der Manager ergänzte: "Unsere Einsparziele wären dadurch massiv gefährdet." Lufthansa will ihre Kosten bis 2011 jährlich um eine Mrd. Euro senken.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die rund 4500 Lufthansa-Piloten zu einer Urabstimmung aufgerufen, die noch bis zum 17. Februar läuft. An diesem Tag will die Gewerkschaft das Ergebnis verkünden. Für einen unbefristeten Streik müssen 70 % der stimmberechtigten Mitglieder grünes Licht geben, womit Experten rechnen. Die VC gilt als gut organisiert.
Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen mit der Lufthansa Ende Dezember nach monatelangem Ringen abgebrochen. Die Piloten fordern mehr Mitbestimmung und eine Arbeitsplatzgarantie unter dem bestehenden Konzerntarifvertrag. Lufthansa ist dazu jedoch nicht bereit. Um eine Eskalation zu vermeiden, fordert Busch eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. "Wenn wir uns ohne Vorbedingungen wieder am Tariftisch treffen, dann können wir eine Lösung erreichen."