Die Teuerung betrug im Mai in Österreich 3,4 Prozent. Damit ist die Inflationsrate nur leicht gesunken. Der wöchentliche Einkauf ist aber fast 5 % teurer als noch vor einem Jahr. oe24 zeigt die Teuerungs-Liste.
Die Teuerung in Österreich ist zwar rückläufig – aber sinkt nicht so schnell, wie erhofft. Die Inflationsrate steht im Mai bei 3,4 Prozent. Der Rückgang beträgt nur einen Zehntelpunkt(!), nach 3,5 Prozent im April, meldet die Statistik Austria.
Im Jänner lag die Teuerung noch bei 4,6 Prozent, im Mai vor einem Jahr betrug sie sogar 9,6 Prozent. Seit Mai 2023 sind die Preise also nochmals ordentlich gestiegen.
Inflation im Euroraum steigt
Im Euroraum legten die Preise laut EU-Statistikamt Eurostat sogar auf 2,6 Prozent zu, nach 2,4 Prozent im April. „Bad news“ nach der EZB-Zinssenkung.
Die Liste der Teuerung in Österreich im Mai 2024
Bereich | Teuerung |
---|---|
Olivenöl | +48,3% |
Rechtsanwalt | +25,3% |
Uhren | +13,3% |
Kartoffeln | +13,2% |
Kakao | +12,0% |
Kebab | +11,8% |
Zahnarzt | +11,4% |
Flüge | +11,3% |
Versicherungen | +9,9% |
Restaurants, Hotels | +7,5% |
Diesel | +7,4% |
Benzin | +5,5% |
Strom | +3,9% |
Bananen | +3,5% |
PKW-Betrieb | +3,2% |
Restaurants teuer
Dass die gefühlte Inflation hierzulande nach wie vor höher ist als es die offiziellen Inflationszahlen zeigen, liegt eventuell am täglichen Einkauf der im Mai um 4,3 Prozent mehr kostete als vor einem Jahr.
Der wöchentlichen Einkauf verteuerte sich sogar um 4,8 Prozent. Und für Zahnarztleistungen wurden sogar um 13 Prozent mehr verrechnet (siehe Liste rechts).Flüge kosten 11,3 % mehr als vor einem Jahr.
In Restaurants und Hotels legten die Preise im Schnitt um 7,5 % zu. Um den selben Wert hat sich auch ein Schnitzel verteuert. Es wurde zum Luxus-Gut!
Restaurants und Hotels beeinflussten die Inflationsrate mit 0,99 Prozentpunkten und waren der größte Preistreiber.
Für Wohnung, Wasser und Energie zahlten Konsumentinnen und Konsumentinnen und Konsumenten im Mai um 2,6 Prozent mehr. Im April hatte die Statistik Austria hier noch einen Anstieg um 3,3 Prozent verzeichnet. Wobei Mieten inklusive Neuvermietungen um 7,1 Prozent gestiegen sind. Haushaltsenergie verbilligte sich im Schnitt um 5,8 Prozent, wobei vor allem der Gaspreis mit minus 17 Prozent hervorstach. Aber auch für Fernwärme musste im Schnitt um 16,3 Prozent weniger gezahlt werden als ein Jahr zuvor. Die Preise für feste Brennstoffe gaben in ähnlicher Höhe nach, während für Heizöl um 8,5 Prozent mehr verlangt wurde.
Flugtickets um 11,3 Prozent teurer
Die Ausgaben für Verkehr verteuerten sich um 2,9 Prozent - allerdings kommt es hier sehr auf die Art der Fortbewegung an: Flugtickets verteuerten sich um 11,3 Prozent; für Reparaturen privater Verkehrsmittel mussten um 7,2 Prozent mehr einkalkuliert werden als vor einem Jahr. Die Preise für neue Fahrzeuge stiegen um 2,4 Prozent, während die Gebrauchtwagenpreise um 6,6 Prozent gesunken sind.
Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Verbraucherinnen und Verbraucher um durchschnittlich 2,8 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Preistreibend waren hier alkoholfreie Getränke (+4,9 Prozent) wie etwa Limonaden (+4,5 Prozent).
Nahrungsmittel kosteten im Schnitt um 2,7 Prozent mehr. Für Gemüse zahlte man um 4,1 Prozent mehr, für Fleisch um 3,5 Prozent und für Brot und Getreideerzeugnisse um 3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Billiger wurden hingegen Obst (-2,7 Prozent) sowie Milch, Käse und Eier (-1 Prozent).
Kritik an Regierung
Da Österreich bei der Teuerung nach wie vor deutlich über jener des Euroraums liegt, gab es auch Kritik: "Die Teuerung in Österreich ist weiterhin höher als im Eurozonen-Schnitt - das ist ganz und gar kein Grund zum Feiern, sondern der eindeutige Beweis dafür, dass sie durch falsche politische Entscheidungen dieser schwarz-grünen Bundesregierung gemeinsam mit der rot-pinken Scheinopposition hausgemacht ist", sagte FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger laut einer Aussendung. Er forderte unter anderem Maßnahmen wie das Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, Energie und Treibstoffe.
Das sagt Minister Kocher
Dem widersprach Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) in einer Mitteilung: "Dass Preiseingriffe in anderen Ländern nicht nachhaltig waren, zeigt sich an den teilweise gegenteiligen Trends", so Kocher. "So ist nach der europäischen HVPI-Berechnung die Inflation in Spanien von 2,9 Prozent im Februar wieder auf geschätzt 3,8 Prozent im Mai gestiegen und in Belgien lag sie zuletzt nach wie vor bei 4,9 Prozent."