Sam Bankman-Fried

FTX-Pleite: Prozess gegen größten Kryptro-Betrüger aller Zeiten startet

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Sam Bankman-Fried, Gründer der Krypto-Börse FTX, die Ende 2022 kollabierte, steht ab Dienstag wegen Milliardenbetrugs in New York vor Gericht.

Noch vor einem Jahr war Sam Bankman-Fried ein gefeiertes Wunderkind der Finanzbranche, seine im Jahr 2019 gegründete Kryptobörse FTX hatte einen fulminanten Aufstieg hingelegt, auch viele Prominente investierten dort. Wuschelkopf SBF (so sein Spitzname) scheffelte selbst ein Vermögen von kolportierten 26 Milliarden Dollar.

Auf dem Höhepunkt der Karriere von Bankman-Fried prangte das FTX-Logo unter anderem auf der Arena des US-Basketballteams "Miami Heat". Zahlreiche Sportler wie der Football-Star Tom Brady machten Werbung für die Firma. Bankman-Fried unterstützte außerdem dem Wahlkampf des US-Präsidenten Joe Biden 2020 mit 5,2 Millionen Dollar und ist einder der größten Spender von dessen Demokratischer Partei.

Vorwurf: Milliarden an Kundengeldern abgezweigt

Dann brach FTX Ende des Vorjahrs plötzlich zusammen, meldete Insolvenz an. Anleger verloren Milliarden, Bankman-Fried wurde im Dezember 2022 an seinem Wohnort auf den Bahamas verhaftet, später an die USA ausgeliefert und muss sich nun wegen Milliardenbetrugs vor Gericht verantworten. 

Die Behörden werfen dem FTX-Gründer vor, Kundengelder in Milliardenhöhe veruntreut zu haben. Unter anderem habe Bankman-Fried heimlich 10 Milliarden Dollar an FTX-Kundengeldern zu seiner Brokerfirma Alameda abgezweigt. Für Staatsanwalt Damian Williams ist der Fall FTX "einer der größten Finanzbetrügereien der amerikanischen Geschichte". 

Es drohen 115 Jahre Gefängnis

Das Verfahren vor dem New Yorker Gericht ist auf sechs Wochen angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen Bankman-Fried bis zu 115 Jahre Gefängnis.

Unabhängig davon wollen FTX-Kunden eine Sammelklage einreichen. Auch Bankman-Frieds Eltern müssen vor Gericht. Das neue Management von FTX wirft ihnen vor, zu den Nutznießern der von ihrem Sohn veruntreuten Gelder zu gehören. Bankman-Frieds Anwälte weisen die Anschuldigungen als "komplett falsch" zurück.

Ex-Freundin als Kronzeugin

Als Kronzeugen dienen der Anklage drei ehemalige hochrangige FTX-Beschäftigte, die sich schuldig bekannt haben. Eine davon ist Bankman-Frieds ehemalige Lebensgefährtin Caroline Ellison. Einem Urteil vom August zufolge hat der FTX-Gründer versucht, Ellison zu diskreditieren, indem er persönliche, nicht von den Behörden sichergestellte Dokumente an die Presse weitergab. Außerdem schob er ihr die Schuld für mangelndes Risikomanagement der Kryptobörse zu. Wegen Zeugenbeeinflussung in mindestens zwei Fällen wurde Bankman-Frieds anfänglicher Hausarrest widerrufen und er muss nun im Gefängnis auf den Prozess warten.

Den Betrugsvorwurf wies Bankman-Fried mehrfach zurück und plädierte bei einer ersten Anhörung im Januar 2023 auf "nicht schuldig". Er räumt allerdings mangelndes Risikomanagement und persönliche Fehler ein. In einem Entwurf für eine Anhörung im US-Kongress schrieb er, aufgrund einer "Macke" der internen Kontrollen habe er keine Ahnung gehabt, wie viel Geld sich Alameda von FTX geliehen habe. 
 
 
 

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