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Inflation im Euroraum geht wieder leicht zurück

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Österreich mit achthöchster Inflation in 20-Euroländer-Gemeinschaft.

Die Inflation in der Eurozone sinkt wieder leicht. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni in der 20-Länder-Gemeinschaft binnen Jahresfrist nur noch um 2,5 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Im Mai hatte die Teuerung noch auf 2,6 Prozent zugenommen, nach 2,4 Prozent im April. Für die Europäische Zentralbank (EZB) rückt das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent damit wieder etwas näher.

Am stärksten stieg der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) in Belgien mit 5,4 Prozent und in Rumänien mit 5,3 Prozent. In Österreich lag das HVPI-Plus bei 3,1 Prozent, in Deutschland bei 2,5 Prozent. Am niedrigsten war die Inflationsrate in Italien mit plus 0,9 Prozent und Finnland mit plus 0,5 Prozent.

Preisschub im Dienstleistungssektor noch immer hoch 

Sorgenfalten dürfte den Währungshütern bereiten, dass der Preisschub im Dienstleistungssektor nach wie vor hoch ist. Die EZB hatte Anfang Juni erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsen wieder gesenkt.

Sie setzte den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, von zuvor 4,00 Prozent auf 3,75 Prozent nach unten. Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der EZB besorgen können, wurde von 4,5 auf 4,25 Prozent zurückgenommen.

Währungshüter ändern vorerst nichts

Für die Zinssitzung am Donnerstag in Frankfurt rechnen Volkswirte aber damit, dass die Währungshüter ihre Füße stillhalten und an den Zinsen nicht rütteln werden. 

  • Die Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet werden, verharrte im Juni auf dem Vormonatsniveau von 2,9 Prozent. Die EZB verfolgt dieses Inflationsmaß genau, denn es bildet zugrundeliegende Preistrends gut ab.
  • Die Preise für Dienstleistungen, die die Währungshüter aktuell besonders im Blick haben, erhöhten sich im Juni um 4,1 Prozent.
  • Im Mai war das Plus ebenfalls bei 4,1 Prozent gelegen.
  • Die Energiepreise nahmen um 0,2 Prozent zu nach einem Anstieg von 0,3 Prozent im Mai.
  • Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak erhöhten sich um 2,4 Prozent nach 2,6 Prozent im Mai.
  • Industriegüter außerhalb des Energiesektors verteuerten sich wie schon im Mai um 0,7 Prozent.

Eine Zinssenkung der EZB wird es wohl erst im September geben. Dann werden den Währungshütern zu ihren Beratungen auch neue Wirtschaftsprognosen der EZB-Ökonomen vorliegen.

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