Märkte und Börsen

Inflation: US-Notenbak katapultiert Leitzinsins in die Höhe

05.05.2022

Angesichts rasant steigender Preise hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins so stark angehoben wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr: um einen halben Prozentpunkt auf 0,75 bis 1 Prozent. Der Druck auf die EZB für eine Zinserhöhung im Euroraum steigt damit stark.

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© Gerd Altmann - Pixabay.com
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Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beschlossen am Mittwoch einstimmig eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf die neue Spanne von 0,75 bis 1 Prozent. Experten hatten mit diesem aggressiven Schritt gerechnet, nachdem die Notenbank die Zinswende im März mit einer Erhöhung um einen Viertel Prozentpunkt eingeleitet hatte.

Fed-Präsident Powell sagte, es "unbedingt erforderlich", die Inflation zu senken. Diese sei "viel zu hoch" und schade Bürgern und Unternehmen. "Wir handeln rasch, um sie wieder zu senken", versprach Powell. Auch künftige Leitzinserhöhungen um einen halben Prozentpunkt seien "auf dem Tisch". Eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte werde aber nicht erwogen.

Zu Jahresende 2,75 % erwartet

Für die kommenden Monate erwarten Experten eine Serie weiterer kräftiger Anhebungen. An den Terminmärkten wird zum Jahresende fest mit einem Zinsniveau von mindestens 2,75 Prozent gerechnet.

8,5 % Inflation in den USA

Die Fed reagiert mit dem größten Zinsschritt nach oben seit 22 Jahren auf die aus dem Ruder laufende Inflation. Die Teuerungsrate erreichte zuletzt mit 8,5 Prozent den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Dadurch wird die Kaufkraft der Verbraucher geschmälert, womit eine gefährliche Lohn-Preisspirale in Gang kommen kann. Die Fed steht daher unter Zugzwang, dem Preisauftrieb entgegenzuwirken, indem der Preis des Geldes erhöht wird. Laut Powell will die Notenbank "zügig" zu einem neutralen Zinsniveau gelangen, das die Konjunktur weder ankurbelt noch bremst. Die US-Wirtschaft hatte zu Jahresbeginn überraschend einen Durchhänger und schrumpfte im ersten Quartal um aufs Jahr hochgerechnet 1,4 Prozent.

Zudem beschlossen die Währungshüter in Washington, die in der Corona-Krise durch massive Anleihenkäufe auf fast neun Billionen Dollar angewachsene Fed-Bilanz ab Juni schrittweise einzudampfen. Damit wird den Finanzmärkten Liquidität entzogen.

 

Druck auf EZB wächst

Mit dem US-Zinsschritt wächst der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), die Zinsen auch im Euroraum zu erhöhen. Dieser liegt seit März 2016 bei 0,0 Prozent. Die Inflation in der Eurozone erreichte im April den Rekordwert von 7,5 Prozent.

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