Erster Handelstag
Neu an Wiener Börse: So startet EuroTeleSites
22.09.2023
Die Aktien von EuroTeleSites haben sich am Freitag, ihrem ersten Handelstag an der Wiener Börse, mit Abschlägen gezeigt.
Der erste Kurs der Wertpapiere der Telekom-Funkturmtochter notierte bei 4,31 Euro. Um 9.10 Uhr wurde sie mit 4,50 Euro gehandelt und lag damit um rund neun Prozent unter dem am Vortag festgelegten Referenzpreis von 4,95 Euro.
Zu Mittag betrug der Kurs 4,45 Euro.
Aufsteiger. Für die Aktien der Telekom Austria ging es vor dem Hintergrund des IPO um 1,4 Prozent auf 6,52 Euro hinauf. Seit der Ankündigung des Börsengangs der Funkturmtochter Ende Juni ist der Kurs der Telekom Austria um 12 Prozent auf 7,59 Euro gestiegen.
Bei der IPO der EuroTeleSites erhalten Telekom-Austria-Aktionäre-und Aktionärinnen für je vier Aktien zusätzlich einen Anteilsschein an dem Unternehmen. Die Eigentümerstruktur von EuroTeleSites entspricht jener der Telekom: Das mexikanische Telekommunikationsunternehmen America Movil hält 56,55 Prozent, auf die Staatsholding ÖBAG entfallen 28,42 Prozent der Anteile und im Streubesitz befinden sich 15,03 Prozent.
Lohnen soll sich die Abspaltung, weil man die Mobilfunkmasten künftig verstärkt auch an andere Mobilfunker vermieten will. Zudem wird die A1 Group durch die Abspaltung auf einen Schlag Schulden in Höhe von einer Milliarden Euro los, die von A1 auf die neue Infrastrukturgesellschaft EuroTeleSites übertragen werden.
Die Finanzierung der EuroTeleSites stehe bereits, sagte der Funkturm-CEO Ivo Ivanovski Anfang September beim Kapitalmarkttag vor Analysten. 500 Mio. Euro stammen aus einer Anleihe, dazu kommen ein Kredit über 500 Mio. Euro sowie eine Kreditlinie (RCF) über 75 Mio. Euro.
Der Jahresumsatz des neu an der Börsen notierten Unternehmens beläuft sich derzeit laut Konzernangaben auf über 230 Mio. Euro. "Wir erwarten für die nächsten Jahre ein Erlöswachstum um 4 bis 6 Prozent pro Jahr", hatte der EuroTeleSites-Finanzvorstand Lars Mosdorf beim Kapitalmarkttag gesagt. Das Wachstum werde zu zwei Dritteln durch den Ankermieter A1 getrieben sein sowie den 5G-Ausbau, der derzeit etwa die Hälfte der Infrastruktur-Investitionen der A1 ausmache.