Märkte und Börsen
Rekordpreise im Großhandel: Was im März wie viel teurer wurde
07.04.2022Die österreichischen Großhandelspreise waren im März um 25,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Das ist laut Statistik Austria ein historischer Rekordwert. Und ein Indikator für eine Teuerungswelle im Einzelhandel.
Der bisherige monatliche Rekord stammt aus dem Jahr 1974 und lag mit 17,2 Prozent deutlich unter den im heurigen März gemessenen Preissteigerungen. Gegenüber dem Vormonat Februar 2022 erhöht sich der Großhandelspreisindex um 9,7 Prozent.
Frühindikator für künftige Inflation
Die Preisentwicklung im Großhandel gilt als Frühindikator für die künftige Inflation, weil der Einzelhandel einen Teil seiner gestiegenen Einkaufskosten an die Verbraucher weiterreicht.
Mineralölprodukte 117 Prozent teurer
Im Vergleich zum März 2021 beschleunigte sich der Preisauftrieb vor allem bei Mineralölerzeugnissen (plus 117,3 Prozent), festen Brennstoffen (plus 87,2 Prozent), Düngemitteln und agrochemischen Erzeugnissen (plus 80,2 Prozent) sowie Eisen und Stahl (plus 72,3 Prozent).
Massive Preisauftriebe gab es ebenso bei Motorenbenzin inkl. Diesel (plus 67,4 Prozent), Getreide, Saatgut und Futtermitteln (plus 61,9 Prozent) sowie Nicht-Eisen-Metallen (plus 50,2 Prozent).
Stark verteuert haben sich Altmaterial und Reststoffe (plus 42,8 Prozent), Gummi und Kunststoffe (plus 34,8 Prozent), Rohholz und Holzhalbwaren (plus 26,5 Prozent), technische Chemikalien (plus 25,9 Prozent) sowie lebende Tiere (plus 23,0 Prozent).
Obst & Gemüse plus 13 Prozent
Auch die Preise für Papier und Pappe (plus 16,8 Prozent), Flachglas (plus 14,0 Prozent), sonstige Baustoffe (plus 13,3 Prozent) sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln (plus 12,9 Prozent) stiegen markant. Teurer wurden im Jahresabstand Häute und Leder (plus 12,4 Prozent), Schreibwaren und Bürobedarf (plus 11,6 Prozent) sowie Möbel, Teppiche, Lampen und Leuchten (plus 10,7 Prozent).
Preisanstiege im Monatsvergleich
Spürbar hohe Preiszunahmen im Vergleich zum Vormonat Februar 2022 gab es insbesondere bei sonstigen Mineralölerzeugnissen (plus 51,4 Prozent), Motorenbenzin inkl. Diesel (plus 31,1 Prozent) sowie Eisen und Stahl (plus 30,0 Prozent). Auch die deutlichen Teuerungen bei lebenden Tieren (plus 16,0 Prozent), Getreide, Saatgut und Futtermitteln (plus 15,2 Prozent), festen Brennstoffen, Düngemitteln und agrochemischen Erzeugnissen (je plus 13,8 Prozent) sowie Altmaterial und Reststoffen (plus 12,8 Prozent) trieben den Index kräftig nach oben.