Märkte und Börsen
Sattes Minus an der Wiener Börse: ATX sackt vier Prozent ab
10.06.2022Zum Wochenschluss rasselten die Kurse in Wien weiter runter - eine Reaktion auf den Anstieg der US-Inflation und die angekündigte EZB-Zinserhöhung. Am meisten verlor die OMV-Aktie mit minus 10,9 Prozent.
Der Wiener Leitindex ATX schloss am Freitag mit herben Abschlägen von 3,96 Prozent bei 3.185,46 Punkten. Auch der etwas breitere ATX Prime gab deutliche 3,69 Prozent auf 1.606,00 Einheiten nach.
Einerseits wirkte noch die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag nach. Das zentrale Thema vor dem Wochenende waren jedoch die US-Verbraucherpreisdaten für den Monat Mai. Die Teuerungsrate legte dabei wieder zu - auf 8,6 Prozent -, was der trüben Marktstimmung zusätzlich zusetzte.
Banken verlieren
Einige ATX-Schwergewichte mussten starke Verluste hinnehmen, was den Index belastete. So zeigten sich vor allem die heimischen Bankenwerte schwach. Die Titel der Erste Group verloren 5,5 Prozent und Raiffeisen Bank International (RBI) gaben um 4,5 Prozent nach, während sich die Aktien der BAWAG mit minus 2,8 Prozent noch etwas besser halten konnten.
Größtes Minus bei der OMV
Die deutlichsten Abschläge verbuchten jedoch die Aktien des heimischen Öl-, Gas- und Chemieriesen OMV. Zum Schluss standen die Papiere mit satten 10,9 Prozent im Minus. Ein geringer Teil der Verluste lässt sich mit dem heutigen Dividendenabschlag erklären, mit den die OMV-Aktien handelten. Außerdem folgte von dem Konzern am Freitagvormittag ein Update zu dem Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat in der Vorwoche. In der Mitteilung hieß es, dass die Reparaturen an der beschädigten Anlage noch andauern und deren Dauer derzeit noch nicht abschätzbar sei.
Die Aktien des Ziegelherstellers Wienerberger verloren 4 Prozent auf 23,96 Euro. Auch die Anteile der voestalpine verbilligten sich um 2,5 Prozent.
Frankfurter DAX sackte 3,1 Prozent ab
Tiefrot waren die Kurszettel am Freitag aber nicht nur in Wien. Für den deutschen Börsenindex DAX ging es in Frankfurt um 3,08 Prozent nach unten auf 13.761,83 Einheiten. Der Euro-Stoxx-50 ging 3,36 Prozent tiefer bei 3.599,20 Punkten aus dem Handel.