Preis-Skandal um Rohöl-Konzerne

So könnte Sprit nur 1,50 Euro kosten

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Diesel und Benzin könnten in Österreich statt 2,10 Euro nur 1,50 Euro kosten.

Teuer-Schock. Keines unserer EU-Nachbarländer hat aktuell so hohe Spritpreise wie Österreich. Für einen vollen Tank müssen 100 Euro bezahlt werden. Fast nirgendwo in der EU tankt man teurer. Früher hieß es, bevor man nach Italien oder Deutschland fährt, noch schnell in Österreich auftanken. Die Zeiten sind vorbei.

Rohölpreise plus 10 %, aber Sprit plus 50 %

Mega-Marge. Anfang Juli teilte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) mit, dass sich die Bruttoraffinierungsmargen der Ölkonzerne verdreifacht haben. Im Jänner 2022 lag der Benzinpreis in Österreich noch bei rund 1,40 Euro, aktuell sind 2,10 Euro zu bezahlen, ebenso viel kostet Diesel (+50 %).

Der Rohölpreis stieg jedoch nur von 90 auf 100 Dollar pro Barrel (+10 %).

Minister wartet. Die „Entkoppelung“ wurde dem zuständigen Minister Martin Kocher (ÖVP) gemeldet. Der lässt den Mineralölkonzernen aber einen halben Monat Zeit zur Antwort. Auf ÖSTERREICH-Nachfrage bis Ende nächster Woche. Gerade wenn die Österreicher in den Urlaub fahren und die Pendler tanken müssen, passiert wochenlang nichts.

SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter schäumt: „Laut Preisgesetz müsste Minister Kocher längst eine Preisobergrenze vereinbaren. Aber er lässt die Menschen in Österreich mit ihren Problemen alleine“, klagt er in ÖSTERREICH an.

Denn laut BWB sind Diesel und Benzin um 20 Cent zu teuer. Streicht man die 20 % Mehrwertsteuer, würde Sprit 1,50 pro Liter kosten.

Luxuswagen. Minister Kocher selbst spürt die Teuerung nicht. Der Steuerzahler zahlt den Sprit für seinen BMW 745 Le xDrive (Benzin-Hybrid, rund 400 PS, Listenpreis jenseits der 100.000 Euro). Und trotz Teuerung ist die Pauschale für die Privatnutzung nicht gestiegen.

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