Märkte & Börsen
So setzt sich der Spritpreis zusammen
10.03.2022Die Spritpreise haben am Donnerstag nach vorläufigen Zahlen des ÖAMTC weiter zugelegt. Ein Liter Diesel kostete durchschnittlich 2,056 Euro.
Bei Superbenzin registrierte der ÖAMTC am Donnerstagvormittag einen Zapfsäulenpreis von 1,937 Euro/Liter.
Für den Ölexperten Johannes Benigni von JBC Energy hat der hohe Tankstellenpreis global betrachtet mehrere Gründe: Hohe Rohölpreise bei gleichzeitig hohem Dollarkurs und steuerlichen Lenkungseffekten im Zuge der Bekämpfung des Klimawandels.
Die einzelnen Bestandteile des Spritpreises:
Allerdings sei letzteres - mit der in Österreich für 1. Juli geplanten CO2-Bepreisung - ein zweischneidiges Schwert. Denn wenn in Kombination mit den hohen Marktpreisen der Betrieb eines Verbrennerautos für einkommensschwache Haushalte zum Problem werde, ein E-Auto für sie aber nicht erschwinglich sei, "dann bleiben sie übrig", so Begnigni. Er verweist auf die Zulassungszahlen bei E-Autos, wonach diese zu über 80 Prozent von Firmen erworben werden - und zwar wegen der steuerlichen Vorteile gegenüber Verbrennern.
Teurer Sprit führt schon zu weniger Autonztzung
Durch die hohen Spritpreise werde ohnehin schon ein Lenkungseffekt hin zu einer geringeren Autonutzung erzielt, gibt Benigni zu bedenken. "Der Steuerungseffekt ist jetzt schon durch die Realität am Markt gegeben. Die Message ist angekommen", so der Wiener Ölexperte.
6 von 10 Personen brauchen Auto im Alltag
Laut einer Umfrage des Online-Autohauses AutoScout24 (Sample 500 Personen) benötigen sechs von zehn Personen ihr Auto im Alltag, dieser Wert ist seit dem Jahr 2000 nahezu stabil geblieben.
Köstinger erteilt Steuersenkung eine Absage
"Die Senkung der MwSt auf Treibstoff ist unionsrechtlich nicht möglich. Das Problem der Teuerung wird von der Bundesregierung ernst genommen und hat für uns oberste Priorität. Wir beobachten die Lage und arbeiten an Lösungen", so Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) heute Mittag.