Märkte und Börsen
Spritpreise sinken jetzt in Österreich am stärksten
25.03.2022Eurosuper ist hierzulande innerhalb einer Woche um 25 Cent je Liter billiger geworden, Diesel um 20 Cent. Bei Benzin ist das im EU-Vergleich der stärkste Rückgang, bei Diesel sanken die Preise es nur in Belgien noch mehr.
Nachdem in der Vorwoche Österreich jenes EU-Land war, wo seit Ende Februar die Spritpreise am stärksten gestiegen sind, sind sie nun in der vergangenen Woche am stärksten gesunken, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt.
Wettbewerbshüter prüfen
Die Regierung hatte davor wegen der explodierenden Kosten fürs Tanken Wettbewerbskommission und Kartellanwalt eingeschaltet, um die gestiegenen Treibstoffpreise zu untersuchen beziehungsweise die Mineralölbranche zu prüfen.
Rückgang bei Super im EU-Schnitt nur 7 Cent
Der Preis für Eurosuper ist in Österreich nun innerhalb einer Woche um 25 Cent gesunken. Das ist im EU-Vergleich der stärkste Rückgang. Selbst in Belgien, wo die Steuer gesenkt wurde, ging der Preis für Eurosuper mit 20 Cent weniger deutlich zurück als in Österreich. Im EU-Schnitt betrug der Preisrückgang bei Eurosuper überhaupt nur 7 Cent.
Ähnlich bei Diesel: In Österreich wurde Diesel um 20 Cent pro Liter billiger und damit doppelt so viel wie im EU-Schnitt (minus 9 Cent). Nur in Belgien war der Rückgang mit 26 Cent höher.
Nach dem deutlichen Preisrückgang kostet ein Liter Eurosuper in Österreich um 21 Cent weniger als im EU-Schnitt und ein Liter Diesel um elf Cent weniger, informiert der VCÖ. Der Preis für Eurosuper ist in 16 EU-Staaten höher als hierzulande, für Diesel in 15 EU-Staaten.
Diesel in Schweden 65 Cent teurer als bei uns
Am meisten kostet in der EU Eurosuper in den Niederlanden, nämlich um 55 Cent pro Liter mehr als in Österreich. Den höchsten Dieselpreis hat Schweden, wo ein Liter Diesel um rund 65 Cent mehr kostet als in Österreich. Der VCÖ betont, dass es wichtig ist, dass die Behörden die Preisentwicklung weiter genau beobachten.
Verbrauch reduzieren
Der VCÖ appelliert, dass dringend Maßnahmen zur Senkung des Spritverbrauchs nötig wären. Im Vorjahr wurden rund 9,6 Milliarden Liter Benzin und Diesel von Lkw, Pkw und anderen Kfz getankt. "Wenn wir den Verbrauch um zwei Milliarden Liter reduzieren, bedeutet das bei aktuellen Preisen dreieinhalb Milliarden Euro weniger Spritkosten und zudem rund fünf Millionen Tonnen weniger CO2", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Top 10 Länder beim Spritpreis-Rückgang
(Änderung 21. März zu 14. März, in Klammern Diesel)
- Österreich: minus 25 Cent (minus 20 Cent)
- Belgien: minus 20 Cent (minus 26 Cent)
- Deutschland: minus 12 Cent (minus 14 Cent)
- Frankreich: minus 11 Cent (minus 17 Cent)
- Portugal: minus 10 Cent (minus 13 Cent)
- Finnland: minus 10 Cent (minus 12 Cent)
- Estland: minus 10 Cent (minus 11 Cent)
- 8. Tschechien: minus 8 Cent (minus 12 Cent)
- Griechenland: minus 7 Cent (minus 9 Cent)
- Polen: minus 6 Cent (minus 10 Cent)