Viele Staaten kaufen
Warum der Goldpreis explodiert - was Sie dazu wissen müssen
05.03.2024Der Goldpreis hat gerade ein Allzeithoch erreicht und die Rallye geht bei 2.141 Dollar pro Feinunze weiter. Was sind die Gründe für diesen Höhenflug, wie stark kann Gold noch steigen?
Seit Mitte Februar geht es mit dem Goldpreis stark nach oben. Zuletzt hatte die Spekulation auf Zinssenkungen großer Notenbanken im Verlauf des Jahres für Auftrieb beim Goldpreis gesorgt.
Gold steht schon bei 2.141 Dollar
Am Dienstagmittag kostete eine Feinunze Gold (rund 31,1 Gramm) in London bis zu 2.141 Dollar - ein Rekordhoch.
Der Goldpreis ist am Montag erstmals seit Anfang Dezember über 2.100 US-Dollar gestiegen. Und dürfte weiter stark zulegen.
oe24 zeigt die Gründe für den Höhenflug.
Sicherer Hafen: Zum einen gibt es starke geopolitische Spannungen. Russland droht dem Westen und dieser rüstet auf. Der Gaza-Konflikt brodelt weiter, die Attacken der Huthi-Rebellen weiten sich aus. Zuletzt drohte Nordkorea Südkorea mit Vergeltung für Militärmanöver und China will Taiwan einnehmen - aber es muss nicht friedlich geschehen. Gold gilt in turbulenten Zeiten als sicherer Hafen.
Hohe Staatsschulden: Die USA sitzen auf einem Schuldenberg von über 34 Billionen US-Dollar - auch andere Staaten sind hoch verschuldet.
Zentralbanken weiten Geldmenge aus: Die Notenbanken dürften die Zinsen heuer wieder senken, auch weil die Staaten unter der Zinslast sonst zusammenbrechen könnten. Das bedeutet billigeres Geld, die Geldmenge steigt, das beflügelt den Goldpreis.
Staaten kaufen Gold in großen Mengen auf
Derzeit kaufen vor allem Notenbanken aus den Schwellenländern Gold. Im Jahr 2023 kauften die Notenbanken netto über 1.000 Tonnen Gold. Das zweitstärkste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen des World Gold Council.
Vor allem China führte die Liste an - mit Käufen in Höhe von weit über 200 Tonnen Gold. Es folgten Polen, Singapur, Libyen, Tschechien und Indien. Die konstante Nachfrage der Notenbanken führt dazu, dass der Goldpreis gut untermauert ist. Die Käufe dürften zudem anhalten, da sich die Notenbanken vieler Schwellenländer seit den Sanktionen des Westens gegen Russland unabhängiger aufstellen.
Gold bietet nämlich die Möglichkeit Geld sicher zu speichern, ohne dass ein anderes Land darauf rechtlichen Einfluss hätte, wie es bei Devisen der Fall ist. Die Bank zahlt zwar keine Zinsen auf Gold, aber die Anleger - Staaten, Institutionen und Privatleute kaufen dennoch Gold, weil sie es als sichere und begrenzte Anlage sehen, die ihren Wert hält.
Bloomberg sieht Gold heuer bei 3.000 Dollar
Das renommierte Wirtschaftsportal Bloomberg hält für das heurige Jahr sogar Gold-Kurse von bis zu 3.000 US-Dollar für wahrscheinlich. Demnach dürfte die Rallye bei Gold noch deutlich Luft nach oben haben.